Im Verhältnis zu vergleichbaren Regionen Spaniens, bekommen die Balearen etwa nur die Hälfte der Corona-Impfdosen und sind landesweit sogar Schlusslicht.
Mallorca kämpft schon seit der Vorweihnachtszeit mit einer hohen Corona-Inzidenz, auf Ibiza geht die Zahl der Neuansteckungen seit zwei Wochen durch die Decke. In den letzten 24 Stunden wurden auf den Balearen 770 neue Corona-Fälle gemeldet – 402 davon auf Ibiza! Der Chef der Virologie der Uniklinik Son Espases fürchtet schon, dass dieser Sommer genau wie der letzte wird. Auch die Hoteliers machen sich Sorgen um die Urlaubs-Saison 2021. Die letzte Hoffnung: Tempo machen bei der Impfkampagne. Wie Diario de Mallorca berichtet, hakt es dabei auf den Balearen aber ganz besonders.
Im Vergleich zu anderen Regionen Spaniens, mit einer vergleichbaren Einwohnerzahl, kommen nur etwa die Hälfte der Impfstoffdosen auf Mallorca und den Nachbarinseln an. Sogar Kantabrien, mit etwa halb so vielen Einwohnern, hat gleich viele Dosen bekommen, wie die Balearen.
Laut Balearenregierung ist der Grund dafür, dass der Impfstoff von der Zentralregierung nicht nach dem Bevölkerungsanteil verteilt wird, sondern nach dem Anteil der Risikogruppen in den jeweiligen Regionen. Die Kritik am Management der Impfkampagne wird jedoch immer lauter. Letzte Woche bezeichnete die Gesundheitsministerin der Balearen die Verzögerungen bei den Lieferungen als „inakzeptabel“. Auch aus anderen Parteien wächst die Kritik. Antoni Noguera, der bis 2019 Bürgermeister von Palma war und Parteichef von Més ist, bezeichnete die Lieferungen als zu langsam und schädlich für die wirtschaftliche Erholung der Balearen. PP, Pi und Ciudadanos äußerten ähnliche Vorwürfe.