Eine Strafe zu zahlen könnte wirtschaftlicher sein, als die gestiegenen Kosten für Baumaterialen vollständig selbst zu tragen.
Die Urlaubs-Saison auf Mallorca ist längst in vollem Gange, doch wohin man auch blickt, sieht man vor allem eines: Baustellen. Und das könnte unter Umständen noch eine ganze Weile so bleiben!
Sandra Verger, die Generaldirektorin der Vereinigung der Bauunternehmer auf den Balearen, erklärt die aktuelle Lage gegenüber der Zeitung Ultima Hora so: Die Kosten für Baumaterialien seien bereits seit Mitte 2021 gewaltig angestiegen. Spätestens die heftigen Preisanstiege seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs, machen die Situation jedoch untragbar. Projekte, die vor mehr als einem Jahr für eine bestimmte Summe vergeben wurden, könnten heute nicht mehr zum vereinbarten Preis durchgeführt werden. Sie berichtet, dass einige Bauunternehmer bereits mit dem Gedanken spielten, die Arbeiten einfach abzubrechen. Die daraus resultierende Strafe käme sie günstiger, als der Verlust den sie machten, würden sie das Projekt fertigstellen.
Bisher würden die Gemeinden sich querstellen, sich an den gestiegenen Kosten zu beteiligen. Ginge es so weiter, müssten bald Arbeiter entlassen werden. Auf den Balearen sind aktuell 58.230 Menschen in der Baubranche beschäftigt. Neben dem Tourismus ist sie der zweite große Wirtschaftsmotor der Inseln.