Dass es krachen würde im “EU-Gebälk”, war abzusehen, als Boris Johnson die Quarantänepflicht für Mallorca-Urlauber aufhob.
Die Angst vor der Delta-Variante geht um. Ab Mittwoch dürfen Briten wieder Urlaub auf den Balearen machen – trotz der sehr hohen Ansteckungszahlen in Großbritannien. Spanien verlangt von nicht vollständig geimpften Briten lediglich einen PCR-Test. Eine Tatsache, die der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel große Sorge bereitet. Daher fordert sie nun ein indirektes „Urlaubsverbot“ für Briten in der EU.
Ihre Idee: Jeder Brite muss bei Einreise in die Europäische Union für 14 Tage in Quarantäne. JEDER Brite, also egal ob mit negativem Test, überstandener Infektion, oder sogar doppelter Impfung. Ganz so, wie Deutschland es bei Rückkehrern aus Virusvariantengebieten praktiziert.
„Wir haben jetzt eine Situation in Portugal, die hätte man vielleicht vermeiden können“, meint die Bundeskanzlerin mit Blick auf die dort grassierende Delta-Variante. Portugal wurde vor einigen Wochen von der britischen Regierung auf die Liste der sicheren Urlaubsländer gesetzt. Zwar verlangte man von den Briten einen Negativ-Test bei Einreise, trotzdem breitete sich die Delta-Variante dort rasend schnell aus. Inzwischen ist Portugal wieder von der Liste der sicheren Länder gestrichen, weil der britischen Regierung dort die Inzidenz zu hoch ist – welch Ironie. Und Deutschland erklärte Portugal zum Virusvariantengebiet. Die Urlaubssaison ist für Portugal somit gelaufen.
Mallorca und seinen Nachbarinseln könnte nun ein ähnliches Schicksal drohen, wenn tausende Briten ab Mittwoch auf die Insel stürmen. Die Party-Hochburg der Briten, Magaluf, steht dem Ballermann in nichts nach. Hier geht es tendenziell eher noch schlimmer zu! Sollte es dort zu einer massiven Ansteckungswelle kommen, wie bei den Studentenpartys in Arenal, wird Deutschland höchstwahrscheinlich ähnlich reagieren, wie im Falle Portugal.