Spanien hat ein neues Abfallgesetz beschlossen. Damit wird es den Gemeinden ermöglicht, Rauchverbote an Stränden zu verhängen.
Spanien ist schon länger bekannt dafür, recht strenge Gesetze für rauchfreie Bereiche zu haben. Zuletzt machten Schlagzeilen die Runde, dass künftig auch das Rauchen im Auto verboten werden soll. Und dass die Balearen das Rauchverbot auf Terrassen – eigentlich eingeführt als Anti-Corona-Maßnahme – auch nach der Pandemie beibehalten wollen, ist ebenfalls kein Geheimnis.
Nun hat die Zentralregierung in Madrid ein weiteres Gesetz auf den Weg gebracht, dass es für Raucher nicht gerade leichter macht: das Abfallgesetz. Dieses wurde überarbeitet und im Kongress mit einer Mehrheit von 182 Stimmen durchgewunken. Enthalten haben sich bei der Abstimmung 88 Abgeordnete, dagegen stimmten 70 Abgeordnete.
Moment mal… Abfallgesetz? Ja, richtig gehört. Die Reinigung der Strände liegt im Verantwortungsbereich der Gemeinden. Über eine Anpassung des Gesetzes wurde den Gemeinden nun erstmals mit Rückendeckung der Zentralregierung ermöglicht, ein Rauchverbot an Stränden auszusprechen, eben um Abfälle zu vermeiden. Wer an einem rauchfreien Strand mit Zigarette erwischt wird, muss dann mit bis zu 2.000 Euro Strafe rechnen!
Dass es hierbei nicht bloß um „ein paar Kippen“ geht, die „ja wohl keinen Unterschied machen“, zeigen diverse Aktionen zur Strandreinigung durch private Personen. Im Sommer 2019 waren wir dabei, als No más colillas en el suelo (Keine Kippen mehr auf dem Boden) das Ergebnis ihrer Aktion präsentierte. In etwas über einer Woche sammelten etwa 60 Personen an Mallorcas Stränden 160.000 Zigarettenstummel. Diese wurden dann an Palmas Stadtstrand Can Pere Antoni zum „Berg der Schande“ aufgeschüttet.