Der „Sauftourismus“ ist zurück – und das mit aller Wucht. Mit soviel Wucht sogar, dass die Vereinigung Palma Beach die Saison „abschreibt“.
Nach zwei harten Jahren herrscht auf Mallorca endlich wieder Normalität. Der Flughafen ist überlastet, in Palmas Altstadt kann man kaum einen Schritt tun und am Ballermann wird gesoffen bis zum Umfallen. Nachdem wir vor zwei Wochen den Schluss zogen, dass sich durch Corona nichts – auch nicht an der Playa de Palma – geändert hat, muss sich diesen Fakt nun auch die Vereinigung Palma Beach eingestehen. Vor Corona feierten sie erste Erfolge in ihrem Kampf gegen „unzivilisierte Exzess-Touristen“. Nach der letzten Saison, in der der Bierkönig auf Sparflamme lief und der Megapark geschlossen war, sahen sie sich mit riesigen Schritten auf ihr Ziel zukommen. Dann kam das Jahr 2022…
Zur Saison 2022 hat man bei Palma Beach so einiges zu sagen. Zwei der führenden Köpfe der Vereinigung, Juan Miguel Ferrer und Pedro Marín, haben dies heute auch getan. Marín bringt es dabei auf den Punkt: „Die Situation auf der Straße ist schlimmer als 2017, 2018 und 2019. Wir schreiben die Saison schon ab, was die Eindämmung unzivilisierten Verhaltens angeht.“
Wie er das meint, erklärt Ferrer: „Seit etwa 35 Tagen ist die Playa de Palma wieder das, was sie vorher war. […] Wir brauchen die Unterstützung der Behörden, denn weder die Geschäftsleute, noch die Anwohner können das aufhalten.“ Gemeint ist damit vor allem die Unterstützung der Polizei. Ferrer beklagt sich darüber, dass Urlauber bis morgens um 4 Uhr mit Megaphonen auf der Straße Krach machen können, ohne das etwas passiert. „Der Alkoholausschank in Hotels wird kontrolliert, das Problem liegt jedoch auf öffentlichen Straßen.“