Das „Pilotprojekt Tourismus“ steht! Ab 15. Juni dürfen die ersten 10.900 Urlauber aus Deutschland auf die Balearen.
Gestern noch war die Rede davon, dass etwa 4.000 bis 6.000 Urlauber bereits im Juni auf die Balearen dürfen. Heute nun gibt Francina Armengol, die Ministerpräsidentin der Balearen, bekannt, dass das Projekt etwa doppelt so groß ausfällt. Ab dem 15. Juni sollen maximal 10.900 deutsche Urlauber auf die Balearen dürfen. Das sind weniger als 1% der Urlauber des Vorjahreszeitraums. Auf diese Weise möchte man die Sicherheitsprotokolle, zum Beispiel bei An- und Abreise, auf Herz und Nieren prüfen.
Wie gestern bereits bekannt wurde, sollen TUI, DER-Touristik und Schauinsland-Reisen die Anbieter sein, die in dieser Zeit Urlauber auf die Balearen bringen. Die angebotenen Reisen gehen ab fünf Übernachtungen los. Die eigentlich verpflichtende 14-tägige Quarantäne entfällt für die Urlauber und auch Zweithausbesitzer – für andere Reisende bleibt sie weiterhin bestehen!
Zeigt ein Urlauber während seines Aufenthalts COVID-19 ähnliche Symptome, wird ein PCR-Test durchgeführt. Das Ergebnis soll binnen vier Stunden vorliegen. So lange muss der Urlauber auf seinem Hotelzimmer bleiben. Fällt der Test positiv aus, wird er in eine speziell für die Quarantäne reservierte Unterkunft verlegt. Die Familie darf mit in die Quarantäne, sollte sie es wollen.
Über die Kontaktdaten der Urlauber soll ein Register angelegt werden. Im Fall der Fälle können sie so telefonisch kontaktiert werden, wenn schnell auf einen Coronafall reagiert werden muss. Dazu sagte Francina Armengol: „Die Situation auf den Balearen ist unter Kontrolle. Die Kontrollmechanismen fürs Pilotprojekt garantieren die Sicherheit“. So sah es auch das spanische Gesundheitsministerium, weshalb man schlussendlich doch grünes Licht für das Projekt gab. Somit sind die Balearen die erste Region Spaniens, die wieder Touristen empfangen wird.
Man möchte das Projekt mit deutschen Urlaubern angehen, weil die Deutschen den Großteil der Touristen der Balearen ausmachen und weil Deutschland eine vergleichbare epidemiologische Situation hat. So gibt es auf den Balearen aktuell etwa 5 Infizierte pro 100.000 Einwohner, während in Deutschland 6,8 Coronafälle auf 100.000 Einwohner fallen.
Wie abhängig die Inseln vom Tourismus sind, zeigt auch eine düstere Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung. Armengol hält jetzt schon einen Rückgang des balearischen Bruttoinlandsprodukts um 30% für äußerst realistisch. Spanienweit wird im Falle eines Worst-Case-Szenarios – also einer zweiten Welle mit erneutem Shutdown – mit einem Rückgang um bis zu 15% und einer Arbeitslosenquote von 25% gerechnet.