Der Sauftourismus auf Mallorca soll eingedämmt werden, doch auch dieses Jahr werden wieder Reisen für spanische Studenten zum Schleuderpreis angeboten.
Es war der Aufreger der vergangenen Saison. Mallorca hatte die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Griff, Deutschland hob den Wert der 7-Tage-Inzidenz zur Einstufung als Risikogebiet auf 200 an und die Insel freute sich auf so etwas ähnliches wie eine Saison. Man bat sogar die ungeliebten „Sauftouristen“, lieber nicht nach Mallorca zu kommen.
Doch dann kamen die spanischen Studenten vom Festland, um das Ende des Studienjahres zu feiern. Mit ein paar Dutzend Corona-Infektionen ging es los und am Ende saßen hunderte Studenten in Palma im Quarantäne-Hotel. Am Ende waren es über 1.000 Studenten, die sich hier beim Feiern mit dem Virus infiziert hatten. Die Inzidenz auf Mallorca schoß im Rekordtempo durch die Decke und die Einstufung als Hochrisikogebiet gefährdete die Saison.
Corona ist dieses Jahr nicht mehr die Sorge der Balearenregierung. Den „Sauftourismus“ möchte man allerdings trotzdem nicht zurück. An der Playa de Palma einigten sich die großen Partylokalitäten sogar darauf, ein Mindestmaß an Benimmregeln durchzusetzen. Megapark, Bierkönig, Bamboleo und Co. unterzeichneten eine Selbstverpflichtung.
Und auf dem spanischen Festland? Dort hat man offenbar noch nichts von der Qualitätsoffensive der Balearenregierung gehört. Aktuell werden wieder die „Viajes fin de curso“, also die Abschlussreisen für Studenten angeboten. Eine Woche Mallorca gibt es im Juni bereits ab schlappen 259 Euro! Im Preis inbegriffen:
– Hin- und Rückflug ab Barcelona, Madrid, Valencia, Bilbao oder Sevilla
– 6 Übernachtungen mit Frühstück in einem 2 Sterne-Hotel in Arenal
– Steuern und Gebühren
Laut Diario de Mallorca, rechnet der Verband der Reiseveranstalter der Balearen dieses Jahr mit mindestens 20.000 Studenten, die von diesem und ähnlichen Angeboten Gebrauch werden machen.