Wenig überraschend hat das Balearen-Parlament heute die Verlängerung der bestehenden Corona-Restriktionen beschlossen.
Die Corona-Situation auf Mallorca ist weiterhin angespannt. Die Kurve zeigt zwar langsam nach unten, der Wert der 7-Tage-Inzidenz ist jedoch noch immer sehr hoch, mit knapp über 160 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Der Blick auf die in Spanien relevante 14-Tage-Inzidenz, die aktuell bei 379 Fällen liegt, zeigt allerdings eine deutliche Besserung.
In Anbetracht dieser Zahlen ist es wenig verwunderlich, dass das Balearen-Parlament heute die Verlängerung der derzeit geltenden Anti-Corona-Maßnahmen beschlossen hat. Bars, Restaurants, Shoppingcenter und Co., müssen also für weitere 15 Tage geschlossen bleiben. Auch das Kontaktverbot zu Personen, mit denen man nicht im gleichen Haushalt lebt, bleibt weiterhin bestehen.
Auf Mallorcas Nachbarinseln ist die Lage weiterhin teils dramatisch. Auf Menorca zeigt die Kurve, mit einer 14-Tage-Inzidenz von 470 Fällen, ebenfalls leicht nach unten. Völlig außer Kontrolle ist Formentera mit einem Wert von 1205 Fällen pro 100.000 Einwohnern in 14 Tagen. Noch schlimmer sieht es auf Ibiza aus, dort sind es unfassbare 2234 Fälle.
Inwiefern eine der bekannten Virusmutationen hier zum rasanten Anstieg der Fallzahlen beiträgt, kann weiterhin nur geraten werden. Wie El País vor kurzem berichtete, werden in Spanien bei weniger als 1% der positiven Fälle die nötigen Untersuchungen durchgeführt. Ob es sich um eine der bekannten Mutationen des Coronavirus handelt, oder nicht, bleibt also weitestgehend unerkannt. Die Kapazitäten für solche Untersuchungen seien sehr gering und bei der derzeitigen Auslastung der Labore könne es bis zu zwei Wochen dauern, bis das Ergebnis einer Probe vorliegt, so El País.
Auf den Balearen wurde zuletzt geschätzt, dass die britische Mutationen B.1.1.7 nur etwa 10% des Infektionsgeschehens ausmache. In Madrid und Kantabrien schätzten Krankenhäuser, dass etwa jeder fünfte positive Fall auf die Mutation zurückzuführen sei. Zu dieser Einschätzung kamen sie aufgrund spezieller PCR-Tests, die mit einer Genauigkeit von 90 bis 95% die neue Variante nachweisen sollen. Diese Ergebnisse müssen allerdings durch eine Sequenzierung bestätigt werden, woran es aktuell scheitert.