Die Bundespressekonferenz ist immer wieder Schauplatz für Änderungen, Neuerungen und Versprechungen in der Corona-Krise – so auch heute.
Während die Mallorca-Flieger sich füllen, die Müllers aus Wanne-Eickel und die Meiers aus Hintertupfingen fleißig ihren Osterurlaub auf den Balearen buchen, liegen deutsche Urlaubsregionen im Winterschlaf. Gerne würde zum Beispiel die saisonabhängige Gastronomie an Nord- und Ostsee sich für die Osterurlauber herausputzen und so sicherstellen, dass die Leute nicht nur im Ausland Urlaub machen.
Sicher würden viele gerne Urlaub im eigenen Land machen – aber Pustekuchen. Die Bundesregierung hält die Hotels und Restaurants geschlossen – auf immer noch unbestimmte Zeit.
Mit Sätzen wie: „Es gilt weiterhin unser Appell, auf nicht notwendige Reisen zu verzichten“, versucht Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag bei der Bundespressekonferenz einen Appell an die Vernunft. Aber ist das vernünftig? Verbot statt Perspektive? Dass dies nicht gut geht, sieht man an den Buchungen über Ostern – warum sucht dann diese Bundesregierung nicht nach ‘vernünftigen’ Lösungen, statt Verbote auszuarbeiten und verkünden zu lassen? Das wäre übrigens auch für Mallorca gut, denn auch wir wollen nicht wieder in den Lockdown, weil die Zahlen steigen. Entzerren statt verbieten könnte doch einfach mal ein Gebot der Stunde sein.
Denn: Der Drang nach draußen steckt in den Menschen – gerade nach der langen Lockdown-Entbehrungs-Zeit – und so buchen sie eben die Balearen statt Usedom und die Kanaren statt Norderney. Zu ‘mein Haus, mein Garten und mein Auto’ gehört auch immer noch ‘mein Urlaub’ – so ist Deutschland, so sind die Deutschen und das ist kein Geheimnis…
Ob es da eine Abschreckung ist, mögliche Tests für Reiserückkehrer an den Flughäfen anzukündigen? Vielleicht wäre es für alle besser, sich mit der einheimischen Gastronomie und Hotellerie auseinanderzusetzen und auch in Deutschland für einen Urlaub im eigenen Land zu öffnen…