Großbritannien will trotz Inzidenz von 250 in die „alte Normalität“ gehen

5 Jul, 2021
Ein Artikel von: Kenny Deppe

Die Delta-Variante lässt die Corona-Fallzahlen in Großbritannien explodieren. Dennoch sollen am 19. Juli alle Einschränkungen fallen.

Es mutet schon ein wenig seltsam an, was in Großbritannien gerade passiert. Während Deutschland bei einer 7-Tage-Inzidenz von 5 noch immer etliche Corona-Maßnahmen aufrecht erhält, damit die Delta-Variante sich nicht ausbreitet, liegt die Inzidenz im Vereinigten Königreich aktuell bei 252,7. Notbremse? Nein. Aufschiebung weiterer Lockerungen? Ebenfalls nicht. Stattdessen möchte man am 19. Juli sogar die letzten verbleibenden Corona-Regeln kippen. Die Maskenpflicht fällt dann selbst in öffentlichen Verkehrsmitteln und auch das „Social Distancing“, also die Abstandsregeln, sind dann Geschichte.

Laut Daily Mail wird Premierminister Boris Johnson heute auf einer Pressekonferenz bekanntgeben, dass vom 19. Juli an jeder für sich selbst verantwortlich ist. Wer sich in einem überfüllten Club auf der Tanzfläche drängeln möchte, kann das gerne tun. Wer Respekt vor Corona hat und zum Beispiel den öffentlichen Nahverkehr nutzen muss, soll halt eine Maske tragen.

Der Minister für Wohnungsbau, Robert Jenrick, drückte es gegenüber Sky News so aus: „Unterschiedliche Menschen werden zu unterschiedlichen Entscheidungen kommen.“ Bleibt abzuwarten, ob angesichts der im Rekordtempo steigenden Ansteckungszahlen auch unterschiedliche Länder zu unterschiedlichen Entscheidungen kommen werden, was den Umgang mit den Briten angeht.