Nachtclubs und Bars an der Playa de Palma bleiben geschlossen

18 Jun, 2020
Ein Artikel von: Kenny Deppe

„The Club“ hat schon etwas länger geschlossen. Geht es nach der Balearenregierung, droht dem restlichen Nachtleben der Playa de Palma ein ähnliches Schicksal.

In einem Treffen mit dem Tourismusminister, hat die Vereinigung der Nachtclubbetreiber heute einen Kompromiss ausgehandelt. Kleine Clubs dürfen öffnen, an der Playa de Palma und in Magaluf bleiben alle geschlossen.

Was sich derzeit auf den Balearen abspielt, erinnert ein wenig an den Film „Footloose“ von 1984. Im Film zieht der junge Ren MacCormack (gespielt von Kevin Bacon) mit seiner Mutter von Chicago in die Kleinstadt Bormont. Der Priester des kleinen Ortes verlor vor einigen Jahren seinen Sohn, der auf dem Heimweg von einer Tanzveranstaltung bei einem Unfall ums Leben kam. Daraufhin wurden in dem Ort Rockmusik, Tanzen und Alkohol verboten. Ein für den jungen Ren unerträglicher Zustand.

Auf den Balearen beschreitet man gerade einen ähnlichen Weg wie die Kleinstadt im Film. Musik, Alkohol und Tanzflächen fördern Ansteckungen mit dem Coronavirus, also sollen Diskotheken und Nachtclubs geschlossen bleiben, bis es einen Impfstoff oder ein wirksames Medikament gibt. So zumindest der Wille von Francina Armengol, der Ministerpräsidentin der Balearen.

Der Verband der Diskotheken- und Nachtclubbetreiber (ABONE), war von dieser Idee verständlicherweise nicht begeistert. Nun soll dem Präsidenten des Branchenverbandes ein kleiner Kompromiss gelungen sein, wie Diario de Mallorca berichtet. In einem Gespräch mit Tourismusminister Iago Negueruela, soll man heute übereingekommen sein, kleine Clubs und Diskotheken ab kommenden Montag wieder zu öffnen. Gemeint sind hiermit die Lokale, die maximal 300 Gäste einlassen dürfen.

Ein paar Bedingungen soll es allerdings geben. Es dürfen maximal 50% der Gäste eingelassen werden, Tanzflächen müssen geschlossen werden (stattdessen sollen dort Sitzgelegenheiten aufgebaut werden) und die Lokale sollen um 1 Uhr schließen.

Playa de Palma und Magaluf müssen geschlossen bleiben

Ausgenommen von diesem Kompromiss sollen die Playa de Palma und Magaluf sein. In den beiden touristischen Partyhochburgen soll es unter keinen Umständen ein aktives Nachtleben geben. Mit dieser Sonderregelung dürfte auch ein schlimmer Verdacht des Branchenverbandes bestätigt sein. Hier vermutet man, dass die Balearenregierung mit ihrem strikten „Nein“ zum Nachtleben in erster Linie dem ungeliebten „Sauftourismus“ ein Ende bereiten wollte. Diesen Vorwurf machte der Verband der Regierung in einem Schreiben, in welchem man Vorschläge zur Reaktivierung des Nachtlebens auf den Balearen unterbreitet hatte.

Man darf gespannt sein, wie vor allem der Ballermann auf diese Sonderregelung reagieren wird, da deutsche Urlauber schon in wenigen Tagen frei einreisen dürfen.