„Öffnen heißt riskieren und schließen heißt verhungern“

8 Jul, 2020
Ein Artikel von: Kenny Deppe

Aina Calvo, die Delegierte der Madrider Zentralregierung auf den Balearen, sieht den langsam startenden Tourismus mit gemischten Gefühlen.

Das Coronavirus hat die Weltwirtschaft in eine tiefe Krise gestürzt. Für die Balearen sind die finanziellen Schäden dramatisch, denn abgesehen vom Tourismus gibt es hier kaum Wirtschaft. Während des Shutdowns gab es auf den Inseln 92% mehr Arbeitslose, als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Corona hin oder her, die Balearen brauchen Touristen. So oder so ähnlich, drückte es nun auch die Delegierte der Madrider Zentralregierung auf den Balearen aus. Aina Calvo sagte in einem Interview mit der Zeitung Ultima Hora: „Öffnen heißt riskieren und schließen heißt verhungern. Es ist ein Dilemma.“

Sie sieht den langsamen Start der Urlaubssaison mit gemischten Gefühlen und appelliert an unser aller Verantwortungsbewusstsein: „Es steht außer Frage, dass es ein Risiko für mehr Ansteckungen gibt, wenn mehr Leute hier sind. Die Öffnung beruht auf dem Verantwortungsbewusstsein aller. Soziale Distanz, Hygiene, die Arbeit der Gastronommen auf Terrassen und Bars… Wir dürfen nicht aufhören wachsam zu sein. Es kann nicht hinter jedem Touristen ein Polizist stehen.“

Das zumindest die Polizei besonders wachsam ist, zeigte sich letzte Woche beim Opening von Krümels Stadl in Paguera. Hier rückte die Polizei mit etwa 10 Beamten an, da Nachbarn Verstöße gegen die Corona-Regeln angezeigt hatten.