Palma Aquarium schließt vorübergehend wegen Corona

26 Sep, 2020
Ein Artikel von: Kenny Deppe

Seit 13 Jahren war das Palma Aquarium an 365 Tagen im Jahr geöffnet. Nun schließen sich aufgrund der Corona-Situation vorübergehend die Türen.

Im Jahr 2007 wurde das Palma Aquarium an der Playa de Palma eröffnet. Seitdem hatten sie 365 Tage im Jahr geöffnet. Aufgrund der derzeitigen Lage sehen sie sich nun allerdings gezwungen, vorübergehend zu schließen. In einer Pressemitteilung heißt es: „Angesichts der Schwere der Entwicklung der Krise aufgrund des Coronavirus und der Auswirkungen auf unsere Umgebung, ist das Palma Aquarium gezwungen, seine Aktivitäten vorübergehend einzustellen.“ Weiter heißt es: „Die gegenwärtigen Umstände lassen uns den schwierigsten Moment in der 13-jährigen Geschichte des Palma Aquariums durchleben.“

Sobald die Situation sich wieder bessert, möchte das Aquarium, in dem etwa 700 Arten verschiedenster Meeresbewohner leben, seine Pforten wieder öffnen.

Beim Palma Aquarium handelt es sich übrigens nicht nur um eine reine Touristenattraktion, die ja oft in der Kritik stehen. Aquarien müssen sich häufig mit Vorwürfen auseinandersetzen, dass die Lebensbedingungen der Tiere nicht artgerecht seien, die Becken viel zu klein und Fütterungs-Shows Quälerei sind. Beim Palma Aquarium gibt es keine Shows und bereits zur Eröffnung im Jahr 2007 hat man sich dem Schutz des Lebensraums im Mittelmeer gewidmet. 2014 wurde das Palma Aquarium zum „Zentrum zur Rettung der Fauna der Balearen“ (unter der Leitung der balearischen Artenschutzbehörde COFIB) und seit 2016 steht hinter der Attraktion auch die Stiftung Palma Aquarium, die mit staatlichen Geldern, Spenden und auch den Einnahmen des Aquariums finanziert wird. Das Palma Aquarium ist als Rettungszentrum für die gesamten Balearen zuständig. Sie sind quasi die „balearische Klinik für Meerestiere“.

Die hauptsächliche Arbeit der Stiftung besteht in der Rettung von Meeresschildkröten. Etwa 30-50 mal jährlich rücken sie aus, um Meeresschildkröten zu retten. Manche werden nach wenigen Tagen schon wieder ins Meer entlassen. „Es gab aber auch Fälle, in denen die Tiere fast eineinhalb Jahre bleiben mussten“, erklärte uns Debora Morrisson, die Direktorin für Bildung und Erhaltung im Aquarium, als wir sie 2019 interviewten. In der Zeit werden die Tiere von der Stiftung medizinisch versorgt, gefüttert und wieder auf die Freiheit vorbereitet.

Auch als Anfang 2019 ein Wal am Strand von Cala Millor angespült wurde, rückte das Team des Aquariums aus. Sie haben den Wal nach Palma gebracht und dort untersucht.

Debora Morrisson und ihr Team untersuchen den toten Wal an Cala Millors Strand

Hoffen wir, dass das Aquarium bald wieder öffnen kann.