Spanien fehlen 5.000 Mitarbeiter für die Corona-Nachverfolgung

19 Jul, 2020
Ein Artikel von: Kenny Deppe

Aktuell arbeiten in Spanien etwa 3.500 Menschen daran, die Kontakte von Corona-Infizierten nachzuverfolgen. Nötig wären für diese Aufgabe etwa 8.500 Mitarbeiter.

Mit dem Beginn der „neuen Normalität“ ist das wichtigste Werkzeug im Kampf gegen Corona die Unterbrechung von Infektionsketten. Dies ist die Aufgabe der etwa 3.500 Tracker, die übers ganze Land, bis in die kleinsten Gemeinden, verteilt sind. Ein Blick auf die neuesten Zahlen aus Katalonien lässt allerdings vermuten, dass bei der Nachverfolgung der Kontakte nicht alles rund läuft. In Barcelona wurden die Bürger gebeten, das Haus nur dann zu verlassen, wenn es unbedingt nötig sei, da das Virus beginnt sich unkontrolliert in der Bevölkerung zu verbreiten.

Wie El País berichtet, müsste Spanien etwa 5.000 weitere Tracker haben, um Infektionsketten effektiv unterbrechen zu können. Das wären 8.500 Mitarbeiter insgesamt, mehr als doppelt so viel, wie man derzeit beschäftigt.

Auf diese Zahl kam Álex Arenas, ein Forscher der Universität Rovira i Virgili in Tarragona. Ein guter Wert sei ein Mitarbeiter pro 5.500 Einwohner. In Deutschland liegt der Wert sogar bei einem Mitarbeiter pro 4.000 Einwohner. Aktuell liegt Spanien bei einem Mitarbeiter pro 12.000 Einwohner.