Urlaubssperre: Krankenpfleger drohen mit „nie dagewesenen Konflikt“

29 Jul, 2021
Ein Artikel von: Kenny Deppe

Gesundheitsministerin Gómez bei der Besichtigung eines neuen OP-Saals (Archivbild) / Foto: GOIB

Sollten Urlaube für Krankenpfleger gestrichen werden, werde man „absolut alle Ressourcen mobilisieren“.

Auch das gehört zur Wahrheit. Zwar gibt es auf den Balearen kaum noch Corona-Todesfälle und auch ist die Corona-Lage in den Krankenhäusern, gemessen an den extrem hohen Ansteckungszahlen der letzten Wochen, „verhältnismäßig entspannt“. Mit 57 belegten Intensiv- und 288 belegten Krankenhausbetten, ist man inzwischen allerdings doch wieder an einem Punkt angekommen, an dem nicht notwendige Operationen verschoben werden und Krankenpfleger ihren Urlaub absagen sollen. Die Pflegekräfte drohen daher nun mit einem „nie zuvor dagewesenen Konflikt“. Die Gewerkschaft kündigte in einer Pressemitteilung gar an, „absolut alle Ressourcen mobilisieren“ zu wollen, sollten Urlaube gestrichen werden.

Ganz so entspannt, wie die Balearenregierung es immer wieder wiederholt, ist die Lage in den Krankenhäusern also nicht. Die Gewerkschaft der Pflegekräfte erinnerte daran, dass das Gesundheitspersonal seit eineinhalb Jahren ohne Unterbrechung arbeitet, immer der Angst ausgesetzt sich zu infizieren. Man habe viel Verzicht geübt, auch was freie Tage anbelangt. So haben sich inzwischen zehntausende Überstunden angesammelt. „Die Aufhebung des Urlaubs, gefährdet im aktuellen Kontext die physische und psychische Gesundheit der Beschäftigten“, heißt es seitens der Gewerkschaft. Seit Beginn der Pandemie hätte es bereits mehr als 300 Kündigungen wegen der Arbeitsbedingungen gegeben.