Beim Opening in Krümels Stadl bemängelte die Polizei am vergangenen Mittwoch, dass Gäste ohne Maske umhergelaufen waren. Wir haben mit Sicherheitsfachmann Horst Walter über die Ereignisse gesprochen.
Am Mittwoch feierte das Krümels Stadl sein Saison-Opening. Nach Beendigung des Coronabedingten Alarmzustands, wollte Krümel fröhlich in die Saison starten. Doch die Freude verließ die Party frühzeitig – um kurz vor 22 Uhr kamen etwa 10 Polizisten auf Motorrädern und in Autos vorgefahren. Kaum angekommen, stiegen sie aus und begannen sofort Fotos vom Stadl und dem Geschehen zu machen. Der Grund: Nachbarn hatten angerufen, weil sie im Stadl einen Verstoß gegen die Corona-Auflagen vermuteten!
Das Ende vom Lied? Die Polizei bemängelte, dass Gäste ohne Mundschutz zwischen den Tischen herumliefen oder standen. Wer den Tisch verlässt, kann den Mindestabstand nicht mehr einhalten und muss daher eine Maske tragen. Dem Stadl droht nun die Schließung, die Saison 2020 wäre bereits mit dem ersten Abend gelaufen!
Uns stellte sich nun natürlich die Frage, was da schiefgelaufen war – und ob man es überhaupt hätte anders machen können. Dazu haben wir Horst Walter befragt. Er ist IHK-geprüfter Sicherheitsfachmann und betreibt auf Mallorca einen eigenen Sicherheitsdienst. Wer, wenn nicht er, könnte die Situation besser analysieren? Von ihm wollten wir also wissen, wie er eine Veranstaltung wie das Opening während Corona-Zeiten absichern würde. Eines sagte er gleich vorweg: „Es gibt keine 100%ige Sicherheit. Menschen und Alkohol kannst du nicht berechnen.“ Wäre er für eine Veranstaltung wie diese verantwortlich, würde er das mit zwei Mann machen. „Man macht einen Eingang und jeder Gast bekommt eine Maske und muss die Hände desinfizieren. Am Eingang wird gezählt, wie viele Leute rein und rausgehen. Ist das Limit erreicht, wird der Einlass gestoppt. Drinnen muss dann einer darauf achten, dass die Gäste die Regeln einhalten und an den Tischen bleiben – oder eben eine Maske tragen, wenn sie aufstehen„.
Horst ist sich sicher: „So hätte man das zu 90% im Griff. Wenn natürlich einer aufsteht wenn du dich gerade umgedreht hast, kann man nichts machen. Und wenn sich wirklich jemand nicht dran hält, muss man ihn halt ermahnen„. Damit aber nicht genug. Wer die Ermahnungen missachtet, müsse dann wohl oder übel auch des Lokals verwiesen werden, meint Horst.
Wie war die Situation im Stadl?
Im Krümels Stadl wurden die Gäste am Vordereingang empfangen und mussten ihre Hände desinfizieren. Gezählt wurden die Gäste nicht, aber man sollte über die begrenzte Anzahl der Sitzplätze eine Einlasskontrolle gewährleisten können. Sind alle Plätze belegt, ist der Laden voll. Was es nicht gab war jemand, der sich ausschließlich um die Umsetzung der Corona-Regeln kümmerte, so wie Horst Walter es umgesetzt hätte. Krümel sagte uns dazu: „Wir haben einen eingestellt, der auf alles achtet. Jetzt wissen wir auf jeden Fall, dass wir darauf achten müssen, dass die Leute sitzen bleiben. Das schafft bei der begrenzten Sitzzahl eine Person„.