Versorgungskrise auf Mallorca? Nein!

13 Mrz, 2022
Ein Artikel von: Kenny Deppe

In den letzten Tagen geht auf Mallorca die Angst um, dass die Supermärkte leer bleiben. Hamsterkäufe wie zum Beginn der Pandemie sind die Konsequenz.

Geht man dieser Tage auf Mallorca in den Supermarkt, fühlt man sich ein wenig an die Zeit von vor zwei Jahren erinnert, als das Coronavirus in Europa erstmals um sich griff und viele Todesopfer forderte. Volle Einkaufswagen und leere Regale waren damals die Konsequenz. Auch dieser Tage wird wieder gehamstert. Der Grund? Eine WhatsApp macht derzeit die Runde. Es ist die Rede von einem großen Streik der Lieferanten und von Versorgungsengpässen auf den Balearen.

Gleich vorweg: So weit wird es nicht kommen. Ja, die Lieferanten reden über Streiks. Auch sie spüren die gestiegenen Spritpreise und können ihre Dienste nicht mehr zu den alten Tarifen anbieten. Dass die Balearen jedoch ohne Lebensmittel dastehen, liegt nicht in ihrer Absicht.

Trotzdem fangen auf Mallorca wieder die Hamsterkäufe an. In den sozialen Medien gehen Fotos von leeren Regalen um und auch die spanische Presse berichtete davon, dass jemand für fast 500 Euro die Fleischtheke eines Supermarkts leergekauft hat. Fakt ist jedoch: Der Großteil der Regale ist gut gefüllt. Wenn etwas fehlt, wird es einfach wieder aufgefüllt. Ja, in einigen Supermärkten bekommt man einige Artikel an einem Tag manchmal nicht. Das liegt jedoch nicht an Engpässen. Vielmehr ist es so, dass nicht jeder Supermarkt ein eigenes Lager hat. Wenn die Ware durch Hamsterkäufe ausverkauft ist, bleibt ein Regal daher so lange leer, bis ein LKW aus dem zentralen Lager Nachschub gebracht hat. Kurzzeitige Engpässe liegen also nicht an streikenden Transportunternehmen, sondern an der Kombination aus Hamsterkäufen und fehlenden Lagern der Supermärkte.