Wassernotstand in Katalonien – Wie sieht es auf Mallorca aus?

2 Feb, 2024
Ein Artikel von: Kenny Deppe

Symbolbild / Foto: stock.adobe.com / vivoo

Katalonien hat aufgrund einer seit über drei Jahren anhaltenden Dürre den Wassernotstand ausgerufen. Und wie sieht es auf Mallorca aus?

Es sind harte Maßnahmen, die Katalonien nun ergreifen musste. Landwirte müssen ihren Wasserverbrauch um 80% reduzieren, Pools dürfen nicht mehr befüllt, Autos nicht mehr gewaschen werden. Pro Person und Tag dürfen nur noch 200 Liter Wasser verbraucht werden. Der Grund dafür? Eine seit über drei Jahren anhaltende Dürre. Die Stauseen der Region sind nur zu etwa 16% gefüllt und richtiger Regen ist nicht in Sicht.

Wie aber ist die Situation auf Mallorca? Die Balearen sind schließlich nur etwa 200 Kilometer entfernt. Und viel geregnet hat es hier in diesem Winter auch noch nicht. Muss man sich im Urlaub also auf ähnliche Maßnahmen einstellen? Die einfache Antwort: Jain.

Die beiden Stauseen Cúber und Gorg Blau sind immerhin zu etwa 40% gefüllt. Jedoch sind die Stauseen für nicht einmal 10% der Wasserversorgung der Insel verantwortlich. Der größte Teil des Wassers kommt aus Grundwasserdepots – und hier steht Mallorca deutlich besser da als Katalonien. Für Mallorca gilt derzeit lediglich eine Vorwarnstufe wegen Trockenheit.

Von einem Notstand wie in Katalonien, sind wir also noch ein ganzes Stück weit entfernt. Zumal in den vergangenen Jahren viel daran gearbeitet wurde, den Wasserverlust durch marode Leitungen zu reduzieren. Bereits letztes Jahr meldete man, dass “nur noch” etwa 20 Prozent des Wassers verloren gingen. Das ist zwar noch immer viel, jedoch schon ein gutes Stück von den 40 bis 50 Prozent entfernt, von denen man in der Vergangenheit sprach.

Sollte es in den nächsten Monaten weiter trocken bleiben, ist es allerdings durchaus möglich, dass auch Mallorca im Sommer wieder einige Maßnahmen ergreifen muss, um Wasser zu sparen. In den touristischen Regionen beschränkten sich diese jedoch meist auf das Abstellen der Strandduschen am sehr späten Abend, das Befüllen privater Pools, oder Vorgaben für Golfplätze, die dann nur noch mit aufbereitetem Wasser bewässert werden durften.
Von einer Pro-Kopf-Beschränkung des Wasserverbrauchs, wie sie nun in Katalonien gilt, spricht hier allerdings niemand.

Mehr Klatsch&Tratsch und Neuigkeiten von Mallorca findet ihr zu jeder Zeit bei uns.