Doris Kirch über Erfolg, Neid und Hater

10 Apr, 2023
Ein Artikel von: Kenny Deppe

Foto: Doris Kirch / privat

Über 20 Jahre auf Mallorca – da macht man zwangsläufig Erfahrungen mit Neid. So auch Doris Kirch.

Mallorca – Sonne, gute Laune, entspannte Menschen und man kann den ganzen Tag am Strand liegen. So oder so ähnlich stellt es sich manch einer wohl vor, wenn er die kalte Jahreszeit in Deutschland über von der Auswanderung nach Mallorca träumt. Doch die Realität sieht meist ganz anders aus. Wie anders? Darüber haben wir mit Doris Kirch gesprochen, die nach über 20 Jahren auf Mallorca mit beiden Beinen fest auf der Insel steht und dabei auch viel Missgunst erlebt hat.

Doris erzählt uns: „Es gibt Menschen auf Mallorca, die hart arbeiten, niemals aufgeben und irgendwann ein erfolgreiches Business betreiben können. Wie gesagt, Erfolg ist das Ergebnis harter Arbeit. Ich gehöre zu dieser Gruppe von erfolgreichen Unternehmern, auf die Mallorca mit Sicherheit auch nicht gewartet hat.“ Und vermutlich liegt ihr Erfolgsgeheimnis tatsächlich in diesem Bewusstsein, dass Mallorca nicht auf jemanden gewartet hat. Auch wir konnten schon des öfteren beobachten, wie Menschen mit einer tollen und neuen Idee auf die Insel kamen und ein Jahr später wieder zurück nach Deutschland gingen, weil es auf Mallorca doch nicht so lief, wie sie es sich erträumt hatten.

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Mit großen Plänen kam Doris nicht hierher. „Meine Auswanderung geschah spontan und mit wenig Ersparnissen“, erzählt sie uns. Aber sie brachte die richtige Einstellung mit. „Ich konnte fließend Spanisch und war bereit, hart für meinen Traum zu arbeiten.“ Und das tat sie. „Am Anfang gab ich Sprachunterricht. Irgendwann habe ich mich und meinen Beruf neu erfunden und wurde Auswanderungsberaterin.“

Dazu muss man bedenken, dass es vor 20 Jahren noch etwas anderes war, sich als Ausländer auf Mallorca zurechtzufinden. Ja, das Internet gab es auch damals schon. Aber Social Media steckte noch in den Kinderschuhen. „Da ich damals keinerlei Unterstützung bei meiner Auswanderung hatte, weder Facebook Gruppen noch sonstige Hilfe, habe ich mir geschworen, Menschen zu unterstützen, wenn ich es auf Mallorca schaffen sollte. Genau das ist bis heute meine Berufung.“
Diese „Marktlücke“ ermöglichte Doris den Start in die erfolgreiche Selbständigkeit auf Mallorca. „Wenn nicht nur ich mich inzwischen als eine der erfolgreichsten Unternehmerinnen auf unser Aller Lieblingsinsel bezeichne, ist das weder über- noch untertrieben. Wie gesagt, (nicht nur mein) Erfolg ist das Ergebnis harter Arbeit, Selbstdisziplin und Liebe zu dem, was man beruflich macht. Zudem habe ich mir mein offenes Herz und meine Hilfsbereitschaft bewahrt. Auch das ist Teil des Erfolgs, den ich habe.“

Doris gönnt es auch Anderen, Erfolg zu haben, „denn Neid und Missgunst sind mir fremd“, erzählt sie uns. Sie selbst wird jedoch öfter mit Missgunst konfrontiert. Aber Doris sieht es entspannt: „Wenn dann mal wieder einer meiner Neider/Hater einen vermeintlichen verbalen ‚Angriff‘ startet, weiß ich, daß ich mir den Neid auf Mallorca hart erarbeitet, und Alles richtig gemacht habe.“ Sie folgt einem ganz einfachen Grundsatz: „Man muß ja auch nicht Jeden mögen, denn wir sind nicht auf dieser Welt, um Anderen zu gefallen.“

„Ich kann nur jedem, der von Neid, Mißgunst und Mobbing betroffen ist Folgendes raten“, sagt Doris und fährt dann fort: „Spült es gedanklich ins Klo. Coole Vorstellung, den Müll solcher Leute ins kalte (Ab)wasser zu spülen, oder?“ Dann fügt sie noch augenzwinkernd an: „Wer mich kennt, weiß, wovon ich schreibe.“
Dann erklärt sie etwas konkreter: „Ich persönlich ziehe natürlich eine klare Grenze zwischen ‚jemanden nicht zu mögen‘ und dies sachlich kund zu tun, auf der einen Seite – das ist freie Meinungsäußerung – und Diffamierung auf der anderen Seite – das ist strafrechtlich relevant.“

Ihr Rat: „Also, bleibt authentisch, fleißig, mental positiv, hilfsbereit, respektvoll und höflich. Das Leben ist ein Geschenk, und Frust ist Zeitverwendung. Bewahrt Euch Euren Humor, schenkt Euren Mitmenschen ein Lächeln, und umgebt Euch mit Menschen, die Euch gut tun. Dann kommt Positives zu Euch, denn wenn Ihr strahlt, folgen Andere Euch und Eurem Beispiel.“