Einer, der trotz Lockdown den Kopf nicht hängen lässt, ist Michael Friske. Zwar ist auch sein Lokal aktuell geschlossen, aber er plant schon die Saison.
Als Michael Friske 2013 nach Mallorca kam, war er Handwerker. Als Handwerker wollte er auf Mallorca durchstarten. Nie wäre er auf die Idee gekommen, dass er mal “Vollzeit” in der Gastronomie landet – und schon gar nicht, dass er mal ein eigenes Lokal haben wird. Dabei lag der Schritt gar nicht so fern, wenn man seinen Werdegang verfolgt. „Gastronomie mach ich schon, seit ich 15 Jahre alt bin. Ich habe da immer ausgeholfen. Das ist im Blut drin.“
So ergriff Michael dann irgendwann auch die Gelegenheit, in Krümels Stadl anzufangen. Eine Bekannte sagte ihm, dass dort noch Leute gesucht werden. Michael ging sich vorstellen – in Handwerkerkleidung. „Da haben die natürlich erstmal geguckt“, sagt er mit einem Lachen. Er bekam den Job und sollte zunächst aushelfen. „Dann kam eines zum anderen. Zuerst sollte ich zwei Mal die Woche arbeiten. Dann wurden es drei Mal. Und dann war es die ganze Woche.“
Es war eher ein Zufall, dass er jetzt auch ein eigenes Lokal macht. Michael hat am Lokal „Bei Hermine“ den Garten verschönert. Dabei kam er mit Hermine ins Gespräch und erzählte, dass er auch im Stadl arbeitet. Hermine fragte ihn daraufhin, ob er nicht bei ihr im Clubhouse in der Tennis Academy Paguera aushelfen möchte, wenn dort viel zu tun ist. „Da habe ich gesagt ‚Klar, warum nicht?‘ und habe mir die Sache mal angeguckt“.
Von da an ging alles ganz schnell. Hermine erzählte Michael, dass ihr ihre zwei Lokale zu viel sind. Aus Spaß sagte Michael „Ja dann mache ich den Laden halt“ – zwei Wochen später übernahm er das Clubhouse dann tatsächlich.
Die Schließung der Gastronomie auf Mallorca betrifft natürlich auch das Clubhouse, aber Michael übersteht die schwere Zeit. „Ich habe einen extrem guten Vermieter“, sagt er. Wichtig ist aber auch für ihn, dass wieder Touristen nach Mallorca kommen. Er hat mit Grillabenden und Musikveranstaltungen das Publikum im Clubhouse erweitert, so kommen schon längst nicht mehr nur Tennisspieler zu ihm. Unter den Gästen sind inzwischen eben auch viele Urlauber. „Das zu schaffen hat zwei Jahre gedauert“, erzählt er uns.
„Ich denke der große Tourismusboom wird dieses Jahr nicht kommen. Wenn dann vielleicht ab Juli oder so“, blickt Michael vorsichtig auf die kommende Saison und ergänzt: „Meine Hauptsaison ist März und April“.
Unterkriegen lässt er sich davon aber nicht. Er plant sogar schon wieder Veranstaltungen! „Ich mache jedes Jahr ein Oktoberfest. Letztes Jahr ist es ausgefallen, davor das Jahr habe ich einen Tag gemacht“. Dieses Jahr plant Michael mit zwei Tagen. „Ein Wochenende im September und ein Wochenende im Oktober“. Dabei sind auch Auftritte geplant. Miss Chantal kommt für eine Travestie-Show von Deutschland nach Mallorca und auch ein Auftritt von Alex Engel ist fest eingeplant. „Vielleicht kommt noch ein Dritter Künstler dazu.“
Die Terrasse wird mit Bierbänken auf Oktoberfest getrimmt und auch Speisen und Getränke werden entsprechend angepasst. „Es gibt Schweinshaxe und Nürnberger, Brezeln und Semmeln. Und die Maß Bier natürlich“. Mit einem Grinsen fügt Michael hinzu: „Wer ein kleines Bier bestellt, bekommt einen halben Liter.“
Und sollte Michael zu dem Zeitpunkt seine Terrasse noch nicht voll nutzen können, weil noch immer Abstandsregeln gelten, hat er auch schon eine Lösung: „Wenn es so sein sollte, mache ich halt ne ganze Woche Oktoberfest, damit alle kommen können!“