Sabina Kocherhans – Vom Slumgirl zur Botschafterin

2 Sep, 2020
Ein Artikel von: Dagmar Grabsch

Sabina Kocherhans (links) und Eva-Maria Popp.

Heute stellen wir euch eine bemerkenswerte Frau und ihr Buch vor. Sabina Kocherhans hat „Vom Slumgirl zur Botschafterin“ auf Mallorca geschrieben.

Es ist eine emotionale Geschichte, die uns Sabina Kocherhans da erzählt. Sabina wurde im Altern von etwa 10 Tagen in den Slums von Sri Lanka von einem Schweizer Ehepaar im Rinnstein gefunde. Vor allem ihr Vater hat sich sofort in das kleine Baby verliebt und so kam es, dass das Paar das Baby adoptierte und mit in die Schweiz genommen hat.

Wer jetzt glaubt, sie hätte “Glück” gehabt, irrt – und auch wieder nicht. Im konservativen Basel war es für das kleine Mädchen mit der anderen Hautfarbe auch alles andere als leicht. In ihrem Buch „Vom Slumgirl zur Botschafterin – one voice – one heart – Transgender“ beschreibt Sabina Kocherhans auf eindrucksvolle Weise ihr Leben – das Leben einer bemerkenswerten Frau.

Entstanden ist das Buch auf Mallorca. Hier wagte sie den gedanklichen Schritt zurück, ließ Gefühle zu, Emotionen hochkommen. Mit an Bord in dieser nicht ganz leichten Zeit war ihre Verlegerin und Beraterin Eva-Maria Popp und Sabinas Lebensgefährt/in Kim-Oliver.

Eva-Maria Popp hat Sabina viele Fragen gestellt und sie damit an die schwierigen Lebensphasen zurückgeführt. Es wurde geweint aber auch viel gelacht, umarmt und getröstet……der Laptop und das Diktiergerät immer griffbereit.

Auf diese Weise konnten Sabinas Erinnerungen an ihre Kindheit in der Schweiz nochmal aus den Tiefen ihrer Seele hervorgeholt werden und haben den Weg ins Buch gefunden – und das mitten im prallen Leben von Palma:

Die Ausgrenzung durch die Kinder in der Schule – das einzige Kind mit schwarzer Hautfarbe unter all den weißen Kindern aus konservativen Familien. Dazu die Liebe des Vaters, aber auch die emotionale Kälte der Mutter.
Traurig beschreibt das Buch, wie der mütterliche Clan mit Mutter, bestehend aus Großmutter und Großtante, GEGEN den geliebten und sehr sensiblen Vater waren. Bis, ja bis dieser schließlich von Depressionen getrieben seinen Ausweg im Selbstmord suchte.

Viele kleine Nadelstiche gab es in Sabinas Leben. Aber vielleicht haben genau die sie zu dem gemacht, was sie jetzt ist: fokussiert, durchsetzungsstark, ungewöhnlich und herzensgut.
Vielleicht auch deshalb hat sie eine Stiftung gegründet und setzt sich für Transgender und transsexuelle Menschen ein.