Auch der Tierschutz auf Mallorca hat mit der Corona-Pandemie zu kämpfen. Darüber haben wir mit Michaela Brandt gesprochen.
Die Corona-Pandemie hat auch für unerwartete Probleme auf Mallorca gesorgt, die bei dem Leid vieler Menschen durch den nahezu kompletten Ausfall des Tourismus, kaum jemand auf dem Schirm hat. Der Tierschutz steht zum Beispiel vor völlig neuen Herausforderungen, die zum Teil noch immer aus dem Lockdown mit Ausgangssperre von vor einem Jahr herrühren. Zu diesem Zeitpunkt war es nämlich so gut wie unmöglich, die Straßenkatzen der Insel zu kastrieren. Bis heute konnte dieser „Stopp“ nicht aufgeholt werden.
Michaela Brandt, die im Osten der Insel im Tierschutz aktiv ist, verriet uns dazu: „Der Lockdown im letzten Jahr hat alle Tierschützer um Jahre zurückgeworfen. Es konnte nicht kastriert werden und das Elend hat sich verstärkt.“ Aber das ist nicht das einzige Problem. „Es werden, durch Corona noch mehr, viele Katzen werden einfach zu den vorhandenen Kolonien dazugesetzt. Man fängt immer wieder von vorne an. Kastrationsaktion, medizinische Versorgung… Wir kastrieren hier mit einigen Mädels so gut wir können. Im letzten halben Jahr waren es über 70 Katzen. Das ist leider trotz der Mühen nur ein Tropfen.“ Außerdem sagte sie uns: „Es ist eine Katastrophe. Man schaut in jeden Container, weil überall Katzen gefunden werden.“
Von Arta bis Cala Millor versuchen sie und ihre Tierschutzfreundinnen, so gut es geht zu helfen. Aber dazu brauchen sie Unterstützung! „Wir freuen uns immer sehr über Sachspenden in Form von Futter, Wurm-, Floh- oder Zeckenmittel. Abgegeben werden können die Sachspenden in Pits Boxengasse bei Margit“, erklärt Michaela.
„Außerdem hat Margit in ihrem Laden einen Flohmarkt für die Straßenkatzen, in dem man alles an Kleidung, Haushaltsartikel usw. abgeben kann.“ Von Pits Boxengasse aus wird auch das Futter an die Katzenkolonien verteilt. Aber nicht nur an die: „Zur Zeit auch an viele Spanier, die sich Corona bedingt ihre Tiere eigentlich nicht leisten können. Es wird immer dringend Futter für Hunde und Katzen benötigt. Oder Einzahlungen bei unserem Tierarzt Dr. Schimming in Cala Millor.“
Für alle diejenigen, die helfen möchten, hat Michaela diesen Tipp: „Wer wirklich helfen möchte, sollte sich, je nachdem wo er sich auf der Insel befindet, schauen welcher Verein oder welche privaten Tierschützer dort versorgen und Futterspenden dort abgeben. Auch für Kastrationsaktionen und medizinische Versorgung kann überall gespendet werden. Wer Zweifel hat ob das Geld wirklich ankommt kann direkt eine beliebige Summe beim Tierarzt abgeben.“
Was man allerdings nicht tun sollte, ist selbst beginnen, Katzen zu füttern. „Viele Urlauber (ohne Corona sind es ja einige mehr) sind sehr tierlieb, meinen es gut und füttern überall wo sie Katzen sehen. Das schadet mehr als das es nützt.
Alle Kolonien werden versorgt. Durch das unkontrollierte Füttern gibt es oft Ärger mit den Gemeinden weil überall der Müll liegen bleibt. Und Kastrationsaktionen werden erschwert weil die Tiere nicht in die Falle gehen.“
Wer Michaela und ihre befreundeten Tierschützer unterstützen möchte, kann sie auf Facebook bei Team Mitsch tierische Hilfe auf Mallorca und Bandito Fan Club Mallorca kontaktieren und dort auch ihre Arbeit verfolgen.