Meinung: t-online und der “etwas andere Blick” auf Caro und Andreas

10 Jul, 2021
Ein Artikel von: Kenny Deppe

Nachdem Goodbye Deutschland bekannt gab, mit Caro und Andreas weiterdrehen zu wollen, zeigt man sich bei t-online offenbar schwer enttäuscht.

Bevor es „ans Eingemachte“ geht, sei an dieser Stelle ein kleines Vorwort erlaubt:
Die Mallorca Revue begann einst als unser Hobby. Wir haben nicht Journalismus studiert und wir sitzen auch nicht in einem Redaktionsgebäude. Wir „stolperten“ den Weg von einer kleinen Facebook-Seite, bis hin zum Printmagazin. Unser Ziel? Die Insel und auch den Klatsch&Tratsch Mallorcas, zu euch nach Hause zu bringen!
Vielleicht ist es diese Unbedarftheit, die uns manches Mal den Kopf schütteln lässt, wenn wir neben den Reportern der „großen“ Medien stehen und Einblicke in ihre Arbeitsweise bekommen. Man könnte sich manches Mal aufregen – oder aber mit einer Tüte Popcorn von außen zuschauen und das Ganze mit einem Lächeln in die „Irre!“-Schublade stecken. Man sieht so manche Nachricht plötzlich mit anderen Augen, weil man selbst schon oft genug erlebt hat, wie sie entstanden ist.

Mit diesem „anderen Blick auf Nachrichten“, sahen wir auch den Artikel auf t-online, der beinahe das Aus für Caro und Andreas bei Goodbye Deutschland bedeutet hatte. Klar, auch wir sahen den Kern der Nachricht: Andreas hat über die Entstehung einer Narbe auf seiner Brust gelogen. Er zog sie sich nicht als Türsteher zu, sondern im Streit mit seiner Ex-Freundin. Aber uns stellte sich eben gleich die Frage, wie t-online jetzt auf diese Geschichte kam.

Mal ehrlich: Wie wahrscheinlich ist es, dass einer der Redakteure dort sich ein winziges Detail aus einer kleinen TV-Sendung herausgepickt und derart viel Recherche dazu betrieben hat, dass er am Ende mit Gerichtsakten wieder in der Redaktion auftaucht? Andreas Version zur Entstehung der Narbe klang nun wirklich nicht derart verdächtig, dass man zu etlichen Personen Kontakt aufnimmt und tagelange Recherche investiert.
Wahrscheinlicher schien es uns da, dass sich jemand mit den Akten an t-online wendete. „Wollt ihr ne Story haben? Ich kann beweisen, dass…!“ Haben wir schon oft selber mitbekommen. In der Tat wurden uns auch schon das ein oder andere Mal Unterlagen zu verschiedenen Themen angeboten, oder gar ungefragt zugeschickt. Beliebt in dem Zusammenhang auch: „Wie viel zahlt ihr dafür?“

Nun erschien also diese Story über Andreas Vergangenheit. Zeugen meldeten sich zu Wort, aus Gerichtsakten wurde zitiert und man konfrontierte die beiden Bodybuilder sogar vor laufender Kamera, am Strand der Playa de Palma, mit dem zusammengetragenen Material. Man steckte also viel Zeit (und somit auch Geld) in eine große Enthüllungsstory. Das Ergebnis? Zwei Monate später erscheint auf der Instagram-Seite von Goodbye Deutschland ein Posting, dass alle Unklarheiten beseitigt sind und die Dreharbeiten weitergehen. Die große Enthüllung bleibt ohne weitere Konsequenzen.

Darf man von dem Ergebnis enttäuscht sein? Gute Frage… Die Story lief ja. Sie war die investierte Arbeit und auch die investierten Euros also wert, um es mal auf den Punkt zu formulieren. t-online scheint dies allerdings nicht zu reichen. Ein gestern von ihnen veröffentlichter Artikel klingt jedenfalls arg danach, als wolle man nochmal nachtreten.

Bereits in der Überschrift wird ein ehemaliger Goodbye Deutschland-Protagonist mit den Worten „Vox deckt alle, die Quote bringen“ zitiert. Eine persönliche Einschätzung des ehemaligen Protagonisten. Im Artikel wird Andreas provokant (aber sachlich korrekt!) als „TV-Lügner“ betitelt. Und t-online gibt an, nach unserem Artikel Caro Robens: „Ich würde mal zu 99% sagen, es wird mit VOX gedreht“ bei VOX nachgehakt zu haben, was an dieser Aussage dran sei. Der Sender soll jedoch nur auf die laufende Prüfung verwiesen haben.

Dann wird es skurril. „Fest steht nur: Fast zwei Monate hat Vox gebraucht, um die Angelegenheit zu prüfen“, schreibt t-online und fährt fort: „Welche Erkenntnisse VOX darüber hinaus gewinnen konnte, ist unklar – und auch warum die Prüfung so lange dauerte, wenn nun ohnehin mit Caro und Andreas Robens weitergedreht wird.“
Zumindest bei uns erwecken diese Zeilen den Eindruck, als könne man Enttäuschung über den Ausgang der Prüfung daraus herauslesen.

Was dann folgt, ist eine Auflistung der Fehler und Versäumnisse, die VOX bei den Dreharbeiten zu „Caro und Andreas – 4 Fäuste für Mallorca“ gemacht hat. t-online schlussfolgert: „Die Liste der Verfehlungen, die sich Vox bei den Dreharbeiten zu „Vier Fäuste für Mallorca“ hat zuschulden kommen lassen, ist lang. Die Glaubwürdigkeit seiner TV-Formate dürfte von solchen Schlampigkeiten nicht gerade profitieren.“

Doch damit nicht genug. Nun werden noch zwei ehemalige Protagonisten befragt, die nichts Gutes über VOX und Goodbye Deutschland zu berichten haben. Der eine erzählt, dass VOX alle fallen lässt, die sich an die Regeln halten. Laut ihm müsse man „ein Schwein sein“, wenn man bei Goodbye Deutschland „ganz oben“ sein wolle.
Wir kennen so einige Protagonisten. Ist Jennifer Matthias „ein Schwein“, weil sie Tag für Tag in ihrem Laden in Cala Millor steht und sich so ganz nebenbei noch um ihren Sohn kümmert?
Sind Kathrin und Thommy Mermi-Schmelz „Schweine“, die, je nach Saison, von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz quer durch ganz Europa pendeln und so ehrlich ihren Lebensunterhalt verdienen?
Sind die Bebensees auf Gran Canaria „Schweine“, die als Familie ihr Lokale betreiben?
Sie alle sind seit Ewigkeiten bei Goodbye Deutschland zu sehen und keiner von ihnen macht auf uns den Eindruck eines skrupellosen Lügners, der alles für die Quote tut.

Die zweite Protagonistin, die t-online befragt hat, ist nun ein ganz besonderer Fall. Mit ihr legte Goodbye Deutschland früher ebenfalls die Dreharbeiten aufs Eis, weil es heftige Betrugsvorwürfe und ein Gerichtsverfahren gegen sie gab. Auch bei ihr klärte sich später alles. Eigentlich sollte sie die Situation also verstehen. Allerdings ist sie eine ehemalige Beinahe-Geschäftspartnerin von Andreas. Das sie ihn nicht mag, ist auf Mallorca kein Geheimnis. Als es zum Streit zwischen ihr und Andreas kam, verteilte sie in den sozialen Medien immer wieder Spitzen. Und auch gegenüber t-online kann sie sich ihre Andeutungen nicht verkneifen: „Bei den Dingen die vorgefallen sind, sollte man einen Schlussstrich ziehen. Zumal immer die Rede von der Vergangenheit ist, aber weiß jemand, wie die Realität aussieht?“

Wie gesagt: Wir sind keine studierten Journalisten und sehen die Dinge daher wohl oft mit anderen Augen. Und aus diesen anderen Augen wirkt dieser Artikel wie Nachtreten, weil man enttäuscht darüber ist, dass VOX die Zusammenarbeit mit Caro und Andreas nicht beendet hat. Und Ex-Protagonisten zu befragen, die zumindest in einem Fall auch noch offen ihren Hass auf Andreas kommunizieren, ist ganz schlechter Stil. Was kommt wohl dabei heraus, wenn man so jemanden dazu befragt, was er davon hält? Und auch hier stellt sich uns die Frage, wie man nun ausgerechnet auf diese eine Ex-Protagonistin kam. Vermutlich genauso zufällig, wie man auch an die Gerichtsakten gekommen ist…

Zugegeben auch wir sind manchmal parteiisch. Haben die Fußballberichterstattung bei uns eingestellt, als klar war, dass die UEFA sich als schlechtes Beispiel in Sachen Corona hervortut. Dennoch kämen wir nicht auf die Idee, in der Form nachzutreten.
Die Frage, was t-online damit bezweckt, wird wohl offen bleiben.