Wer in Spanien mehr als nur bloß „Hallo“ sagen möchte

30 Mai, 2022
Ein Artikel von: Kenny Deppe

Für viele ist es im Urlaub selbstverständlich in der Landessprache zu grüßen. In der spanischen Sprache gibt es dafür viele Möglichkeiten.

Wer kennt das nicht aus dem Urlaub? Man möchte etwas Höflichkeit zeigen und lernt ein paar einfache Dinge in der Landessprache. Nichts kompliziertes, sondern die ganz grundlegenden Phrasen für unseren Urlaubs-Alltag. „Hallo“, „Tschüss“, „Ein Wasser mit Gas, bitte“, was man halt so braucht. Aber schon bei der Begrüßung gibt es eine Vielzahl an Begriffen, die je nach Situation benutzt werden können.

Ein einfaches „Hola“ kann man in fast jeder Situation und zu jeder Uhrzeit sagen. Egal ob man nun den Kellner im Restaurant begrüßt, das Personal im Supermarkt, Leute auf dem Markt… In formellen Situationen, wie Behördengängen zum Beispiel, wirkt ein „Hola“ dagegen etwas seltsam. Doch in solche Situationen kommt man im Urlaub ja in der Regel nicht.
Was passieren kann, ist, dass man mit einem lockeren „Hola“, zum Beispiel an der Rezeption im Hotel, grüßt und ein förmliches „Buenas tardes“ entgegnet bekommt. Das ist völlig in Ordnung und vergleichbar mit der selben Situation im Deutschen: Der Gast sagt „Hallo“ und der Rezeptionist entgegnet: „Guten Abend“. Der Gast ist im Urlaub und wählt dementsprechend die lockere Form. Der Rezeptionist dagegen ist förmlich, weil es die Anforderung seines Berufs ist.

„Hola, ¿qué tal?“ – spricht sich „Ola, ke tall“ – heißt wörtlich auf Deutsch übersetzt: „Hallo, wie gehts?“ Die tatsächliche Bedeutung ist jedoch weit von dieser Übersetzung entfernt. Wer „Hola, ¿qué tal?“ sagt, will in Wirklichkeit gar nicht wissen, wie es dem Anderen geht. Es ist einfach nur eine geläufige Grußformel unter Menschen, die sich ab und zu mal über den Weg laufen. Wer also zum Beispiel seinen Nachbarn auf der Straße sieht, antwortet auf „Hola, ¿qué tal?“ nicht „Boah, mein Tag war so stressig!“, sondern „Bien, ¿y tú?“. Das heißt „Gut. Und dir?“ und spricht sich „Bijen, i tu“. Das ist die erwartete Antwort auf diesen Gruß, unabhängig davon, ob es einem wirklich gut geht.

Wer hier im Urlaub ist und dabei trotzdem nicht zu lässig klingen möchte, macht bis nach dem Mittagessen mit einem „Buenos días“ nichts falsch. Das spricht man „Bwenos dias“, also fast so wie man es auf Deutsch aussprechen würde, nur mit einem weichen B, welches das U etwas verschluckt. Es heißt „Guten Tag“ und wird in Spanien vom frühen Morgen, bis in die Mittagszeit hinein verwendet. Ein eigenes „Guten Morgen“ kennen die Spanier so nicht.

Bis zur Abenddämmerung verwendet man dann „Buenas tardes“. Die Aussprache ist „Bwenas tardes“ und es bedeutet „Guten Abend“. Der Abend geht hier halt schon nach dem Mittagessen los.

Sobald es dann dunkel ist, sagt man „Buenas noches“, was „Bwenas notsches“ ausgesprochen wird. Wörtlich übersetzt heißt das „Gute Nacht“. Es bedeutet jedoch nicht, dass jetzt irgendwer ins Bett geht. „Buenas noches“ ist einfach nur die logische Fortsetzung von „Buenos días“ und „Buenas tardes“.

Eine etwas kuriose Grußform ist das einfache, kurze „Buenas“, ohne den Hinweis auf die Tageszeit. Es ist durchaus oft zu hören und ist sozusagen die informelle Variante der formellen Begrüßung.