Exklusiv: Hubert Fella spricht offen über Trash im TV

6 Aug, 2021
Ein Artikel von: Kenny Deppe

Hubert Fella macht nicht nur mit bei verschiedenen Trash-Formaten, er schaut sie auch gerne. Mit uns spricht er über die Zukunft des Trash.

Hubert Fella und Matthias Mangiapane waren schon bei einigen Reality-Formaten dabei. Unter anderem auch in den beiden Shows, die SAT.1 aufgrund diverser Eklats aus dem Programm nahm – Matthias war bei Promis unter Palmen und beide waren zusammen bei Plötzlich arm, plötzlich reich.
Auch RTL musste beim Sommerhaus der Stars – bei dem Hubert und Matthias vor einigen Jahren mitgemacht haben – einige Kritik einstecken. Viele Zuschauer waren der Meinung, dass die krasse Ausgrenzung Eva Benetatous zu weit ging. Das sich beim Reality-TV also etwas ändern muss, ist uns allen klar.
Mit Hubert Fella haben wir vor einiger Zeit darüber gesprochen, wie er die Entwicklungen sieht und was er sich für die Zukunft wünscht.

Hubert wünscht sich für die Zukunft ganz klar eine härtere Hand: „Die Zukunft der Formate – finde ich aber auch gut – sollte nicht mehr so krass unter die Gürtellinie gehen. Ich finde, wie der Kubilay dem Andrej Mangold ins Gesicht gespuckt hat, das geht garnicht! Das hätte man rausschneiden können.“
Bei manchen Kandidaten hat er einen schlimmen Verdacht: „Man müsste auch vorher mal einen Drogentest machen, bei denen, die in solche Formate einziehen. Das war früher gang und gäbe“ und ergänzt „Ich weiß, dass auch manchmal Sachen mit rein geschmuggelt wurden. Und das finde ich nicht korrekt.“

Aber ist das alles echt, oder steckt da auch viel Show drin?
„Ich finde Reality super unterhaltsam und schaue mir auch schon jahrelang die ganzen Sendungen selber an. Aber es muss auch ein gewisses Niveau haben. Die Spiele müssen stimmen und es muss auch ein bisschen was passieren, finde ich. Alles muss aber auch in einem gewissen Rahmen bleiben. Das muss doch sein!“ Hubert nimmt das Sommerhaus als Beispiel. „Das Sommerhaus letztes Jahr und das Sommerhaus bei uns… Da waren wir im Kindergarten!“
Das einige Kandidaten bewusst provokante Aussagen machen, um sich in den Vordergrund zu drängeln, kann Hubert sich durchaus vorstellen. „Die wollen auf jeden Fall Sendezeit. Die wo einen raushauen, das weißt du ganz genau. Auch die, die auf Knopfdruck heulen. Immer mit den Tränen in den Augen, die wollen genauso Sendezeit. Das ist teilweise auch gefaket.“

Wo zieht man nun die Grenze des guten Geschmacks? Was darf man, was darf man nicht?
„Man darf nicht homophob sein, wie der Prinz Marcus. Oder mit dem Anspucken. Oder auch die Ausdrücke, die einige loslassen. Man muss immer darauf achten, dass man einen gewissen Grad an Niveau behält. Und die ganzen die das nicht können, die müssten eigentlich mal ausgetauscht werden. Ich sag ganz offen und ehrlich: Die Leute wollen das gar nicht sehen! Die wollen Unterhaltung, die wollen Spaß. Aber nichts primitives.“ Dazu erklärt uns Hubert: „Alle die mich ansprechen haben gesagt ‚Sommerhaus schauen wir nicht mehr‘. Und man sieht es ja auch an den Einschaltquoten. Wir hatten teilweise 27 bis 30 Prozent. Jetzt sind es halt 14 oder 15.“ Hubert erwähnt auch, dass er und Matthias öfter auf Hot oder Schrott angesprochen werden, als auf ihre Teilnahmen in den Reality-Formaten.

Wird es einen schnellen Wandel bei den Formaten geben?
„Die müssen auf jeden Fall einlenken. Die müssen auch schauen was sie zeigen“, antwortet Hubert. Auch was uns bei manchen Formaten aufgefallen ist, hat Hubert bemerkt. „Mit Alkohol werden die Leute locker und fangen das Reden an. Aber man muss halt auch immer sehen… Ich zum Beispiel trinke auch gerne mal ein Bier, aber bis zu einem gewissen Grad. Und dann ist bei mir Schluss! Ich würde mich nie so wegschießen, wie die bei Promis unter Palmen. Die waren ja so hacke Das ging gar nicht.“

Welche Formate magst du lieber? Die, wo du eine Zeit lang mit den Leuten zusammen in einem Haus lebst, oder die wo man an einem Tag eine Show mit Fokus auf den Spielen macht?
„Bei mir ist es von jedem etwas. Ich mache gerne etwas wie das Sommerhaus der Stars Du trittst ja auch gegen die anderen an und hast einen Ehrgeiz. Du willst gewinnen.“ Aber nicht nur darum geht es Hubert. „Du lernst dadurch ja auch wieder viele neue Leute kennen.“
Ihm gefallen aber auch andere Formate. „Ich mache sehr gerne Hot oder Schrott, wo ich ja mit Matthias alleine vor der Kamera bin, wo wir die Produkte testen. Da weißt du ganz genau, jetzt kommt wieder irgendwas. Sportgeräte, die wir eh nicht mögen. Wir kriegen ja immer aufs Auge gedrückt, was nicht zu uns passt. Aber es macht Spaß!“

Mit Promi Big Brother geht heute Abend um 20:15 Uhr auf SAT.1 die nächste große Reality-Show an den Start. Was Hubert Fella sich bei uns im Interview für die Zukunft wünschte, deckt sich ziemlich genau mit dem, was SAT.1-Chef Daniel Rosemann nun umsetzen möchte. Der Spaß soll im Vordergrund stehen, es soll einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol geben und wer vom „Kompass der Werte“ abweicht, muss mit einem Eingriff durch Big Brother rechnen.
Wir sind gespannt, wie SAT.1 der Schritt in die Zukunft des Reality-TV gelingt. Das diesjährige Thema bei Promi Big Brother lautet übrigens „Weltall“. Passender könnte es nicht sein!