Gefilmt und bloßgestellt – Krümel verteilt Toilettenvideo selbst

14 Jul, 2023
Ein Artikel von: Kenny Deppe

Archivbild

SAT.1 legt nach – nun ist eine Videoaufnahme der versteckten Kameras aus den Gäste-WCs in Krümels Stadl aufgetaucht.

Nächster Akt im mehrteiligen Drama “Krümels Stadl vs. Ingo Lenßen”. Nachdem letzte Woche bei “SAT.1 SPEZIAL.” aufgedeckt wurde, dass in Krümels Stadl in Paguera Kameras in den Rauchmeldern der Waschräume der Gästetoiletten versteckt waren, verteidigte Stadl-Chefin Marion Pfaff sich in einer 20-minütigen Gegendarstellung. Sie warf SAT.1 eine strafbaren Täuschungshandlung vor und meinte, dem Sender ginge es lediglich um Quote.

Gestern Abend nun legte Ingo Lenßen nach. In der Sendung “akte” gab es einen weiteren Beitrag zu dem Thema. Zuerst wurde dort wiederholt, worum es vergangene Woche ging. Mit in der Wiederholung: Die Aussage der (Zitat Krümel) „Aushilfspolizistin“, deren Aussage laut Krümel später vom Polizeichef revidiert wurde und somit „nachweislich falsch“ war.
SAT.1 wiederholt diese umstrittene Aussage jedoch nicht leichtfertig. Ingo Lenßen hat sich das spanische Protokoll der Polizei zukommen und übersetzen lassen. Darin war nichts davon zu lesen, dass der Polizeichef die Situation anders bewertet hätte. Ganz im Gegenteil. Laut “akte” laufen aktuell Ermittlungen und die Sache soll sogar schon bei Gericht liegen.

Damit konfrontiert, antwortet Krümel schriftlich: „Es wird nach dem bisherigen Kenntnisstand und nach Aussage meiner Anwälte wohl dazu führen, dass das Verfahren eingestellt wird.“

Damit nicht genug, hat Ingo Lenßen noch einen Hammer für die Zuschauer vorbereitet. Er präsentiert ein Video, welches von einer der versteckten Kameras aufgezeichnet wurde. Das ist gleich aus mehreren Gründen brisant. Zum einen, weil auf Überwachungsvideos grundsätzlich nur ein sehr beschränkter Personenkreis Zugriff haben darf. Nämlich die engagierte Sicherheitsfirma und – im Falle des Stadls – die Eigentümer des Lokals. Zum anderen, weil Krümel in der Sendung vergangener Woche noch behauptete, dass das Videomaterial nach zwei Wochen ungesichert gelöscht werden würde.

Da stellt sich natürlich die Frage, woher Ingo Lenßen dieses Video hat. Weder Krümel, noch ihr Mann Daniel Pfaff – und erst recht nicht die Sicherheitsfirma – wird dem TV-Anwalt ein solches Video übergeben haben.
Wie Ingo Lenßen also an das Video gekommen ist? Ganz einfach: Nach der Ausstrahlung vergangene Woche, meldete sich ein weiterer ehemaliger Mitarbeiter. Er übermittelte SAT.1 ein Video, das Krümel vor einem Jahr in einer WhatsApp-Mitarbeiter-Gruppe teilte.
Auf dem Video zu sehen ist eine ehemalige Mitarbeiterin des Stadls. Sie ist ganz offensichtlich stark alkoholisiert, torkelt und kippt beinahe hinten über, als sie versucht, die Tür zu öffnen. Krümel stellte die Mitarbeiterin damit öffentlich bloß.

Krümel rechtfertigt sich schriftlich: „Am 2. Juni 2022 stellten wir einen erneuten Vandalismus-Fall fest. Ein triftiger Grund, das Überwachungsvideo, zwecks Prüfung, zu analysieren.“
Aber warum verbreitete sie dann das Video der betrunkenen Mitarbeiterin im WhatsApp-Chat? „Das Video wurde in einem Firmeninternen Chat, mit insgesamt ca. sechs Personen, zur Aufklärung eines erneuten Vandalismus-Falls zur Verfügung gestellt. Und bei einer so verminderten Anzahl, kann man keinesfalls von einer Veröffentlichung oder Verbreitung sprechen, so Krümel.

Für die “akte”-Redaktion dagegen ist der Fall klar. „Sie hat das Video für andere Leute sichtbar gemacht. Das ist eine Verbreitung, mit dem Risiko einer unkontrollierbaren Veröffentlichung durch jeden in diesem Chat. Krümel bastelt sich ihre ganz eigene Rechtsauffassung zusammen.“
Auch Ingo Lenßen sieht es ähnlich: „Wenn man das in einer WhatsApp-Gruppe preisgibt, dann gebe ich das einem nicht mehr eingrenzbaren Personenkreis preis. Und das sieht man ganz einfach daran, dass uns das Video ja zugespielt worden ist.“

Den Bericht schließt “akte” mit den Worten: „Soweit wir heute wissen, ist dies das einzige Video, dass den Weg aus dem Gäste-WC in die Öffentlichkeit fand. “akte” bleibt dran, an den verbotenen Aufnahmen aus Krümels Stadl.“

Wir sind schon gespannt auf die Stellungnahme der Goodbye Deutschland-Auswanderer Daniel und Marion Pfaff. Wann die folgt, ist allerdings ungewiss. Krümel meldete sich zuletzt aus einem Behandlungszimmer. Die Hitze und der Stress der vergangenen Tage haben ihr derart zu schaffen gemacht, dass sie ärztlich versorgt werden musste und eine Woche Ruhe verordnet bekam. Ihre Auftritte für die nächsten Tage hat sie abgesagt.