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Nachdem ein Auftritt von Michael Wendler auf einem Schlagerfestival angekündigt worden war, musste nun sogar das Event abgesagt werden.
Es sollte eine lustige Woche auf Kreta werden. Acht Tage auf der griechischen Urlaubsinsel, All Inclusive, zehn Schlagerkünstler auf der Bühne. Ab 1.111 Euro hätten Schlagerfans dabei sein können. Ja, richtig gelesen: „hätten können“. Denn die Ankündigung eines Künstlers sorgte erst für reihenweise Absagen der anderen Künstler – und führte schließlich zur Absage des kompletten Events. Aber beginnen wir von vorne.
Das Schlagerfestival ‘Schlager unter Palmen 2024’ klang eigentlich ganz interessant. Fast wie Wacken. Nur halt auf der sonnigen Insel Kreta, statt im Schlamm in Norddeutschland. Und mit Schlager, statt mit Metal. Und im Hotel, statt in Zelten. Aber sonst eben fast wie Wacken…
Acht Tage lang hätte man zehn mehr oder minder bekannte Schlagersänger auf der Bühne zu sehen bekommen. Und als ganz besonderer Act wurde Michael Wendler angekündigt. Es sollte sein großes Comeback werden.
Was der Veranstalter nicht bedacht hatte: Michael Wendler hat jede Menge Potenzial. Und zwar das Potenzial, ganze Ideen dem Erdboden gleichzumachen. Bereits Mitte März musste RTL II eine angekündigte Doku über Michael Wendler und seine schwangere Frau Laura Müller canceln – nur einen Tag nachdem man sie angekündigt hatte! Der Shitstorm war einfach zu gewaltig.
Selbiges musste nun auch René Ulbrich, der Veranstalter des ‘Schlager unter Palmen‘-Festivals, am eigenen Leib erfahren. Nachdem er Michael Wendlers Comeback ankündigte, sprangen reihenweise andere Künstler ab. Ross Antony, Zeitflug und Julian David wollten nicht mit Michael Wendler in Verbindung gebracht werden.
Ross Antony teilte gar öffentlich auf Instagram mit: „Ich kann euch versichern: Als ich den Auftritt zusagte, war keine Rede von einem Auftritt von Michael Wendler. Ich wurde davon genauso überrascht wie ihr! Natürlich möchte ich mich zu 100% von Michael Wendler und seinen Aussagen distanzieren. Dazu gehört auch, dass ich nicht auf der gleichen Veranstaltung wie er auftreten möchte. Daher habe ich heute meinen Auftritt schweren Herzens für ‘Schlager unter Palmen 2024’ abgesagt.“
Nach diesen Absagen und dem zu erwartenden Shitstorm der Internetgemeinde zog schließlich auch der Veranstalter die Reißleine. Auf Instagram teilte er nun mit: „Wir haben alle Künstler ausschließlich nach ihrem musikalischen Werk und Schaffen und keinesfalls nach ihren politischen Ansichten ausgewählt […] Wir kommen jedoch dem Wunsch und der Kritik unserer Gäste nach und sagen hiermit die geplante ‘Schlager unter Palmen’-Reise 2024 nach Kreta ab. Hass- und Hetzkommentare sowie beleidigende und verleumdende Nachrichten zu meiner Person, die mich erreicht und persönlich sehr getroffen haben, bestürzen mich.“
Nur einer versteht es noch immer nicht…
Nachdem er dieses Jahr bereits ein TV-Format und ein Schlagerfestival “auf dem Gewissen hat”, äußerte sich auch Michael Wendler selbst zu den Ereignissen. Dabei zeigt er zuerst Verständnis für die Absage: „Wir haben heute mit René gesprochen und ehrlich gesagt verstehe ich ihn auch ein wenig, warum er die Fanreise nun komplett abgesagt hat. […] Er hat es einfach nicht nötig sich von hirnlosen Internetpfeifen zu unrecht beleidigen zu lassen.“
Dann allerdings zeigt Michael Wendler, dass er eines noch immer nicht verstanden hat. Zuerst beansprucht er erneut sein Recht auf Meinungsfreiheit – während er es anderen im gleichen Atemzug abspricht: „Dazu noch die lächerlichen Distanzierungen von Ross Antony oder Julian David oder Zeitflug (letztere mir übrigens völlig unbekannt) welche sich gebürstet Mainstream und ewig grinsend gegen Diskriminierung positionieren aber durch ihr Verhalten genau dieses machen.
[…]
Für mich sind jedenfalls solche Künstler wie oben erwähnt bemitleidenswerte und charakterlose Künstler, die noch immer glauben, dass ihr Schweigen in der menschenverachtenden Coronazeit gut war.
Ein guter Künstler setzt sich für seine Fans ein, warnt und beschützt.
Ich habe es gemacht und würde es immer wieder tun.
[…]
Niemand hat das Recht, Grundrechte zu beschneiden. Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht und dieses sollte ohne Schaden ausgeübt werden dürfen…“
Dass die „charakterlosen Künstler“ ebenfalls ein Recht auf ihre Meinung haben – in dem Fall: nichts mit ihm zu tun haben zu wollen – kommt ihm nicht in den Sinn. Stattdessen zeigt der Wendler, dass er noch immer zu seinen kontroversen Aussagen steht, die seine Karriere beendet haben.
Sein Posting schließt er übrigens mit den ziemlich selbstsicheren Worten: „Nichts kann aufhalten, was kommt… Die Rückkehr des Königs.“