Horst Blum und die FanCafeTeria – eine Historie des Scheiterns Teil 1

5 Mai, 2022
Ein Artikel von: Dagmar Grabsch

Das Blümchen ist verwelkt und wir waren fast von Anfang an dabei, wie sich Horst Blums Ende in der FanCafeTeria stetig aufbaute.

Anfang Februar erzählte uns Kommissar Zufall, dass die ehemalige Faneteria von Jens Büchner neue Pächter gefunden hat. Drei WhatsApp und ein Telefonat später war klar, Horst Blum hat die Finger im Spiel. Natürlich haben wir direkt bei ihm nachgefragt und sofort ein Foto von der Vertragsunterzeichnung erhalten. Dazu schrieb Horst: „Wir eröffnen ein Fan-Cafe in der Saison 2022. Es gibt viele Überraschungen. Es wird was mit Goodbye Deutschland zu tun haben und auch mit meiner Person.“

Bevor Horst jedoch mehr sagen wollte, fragte er (ausgerechnet) uns nach der Telefonnummer von Danni Büchner. Er wolle sie als erstes in die Pläne einweihen, darauf würde auch sein Investor großen Wert legen. Das fanden wir richtig gut, auch wenn wir gerne sofort mehr gewusst hätten. Wir waren begeistert von Horst und seinem Investor, den wir noch nicht kannten. So viel Weitsicht nötigte uns Respekt ab. Immerhin gab es da mal böse Anschuldigungen von Horst. Diese gingen gegen Danni Büchner und auch gegen Tamara und Marco Gülpen. Man hätte ihm versprochen, dass er das Lokal übernehmen könne, wenn es die Faneteria mal nicht mehr geben würde. Das Versprechen hat ja nun nicht gehalten, denn den Zuschlag bekamen Caro und Andreas Robens für ihr Iron Diner.
Daran, dass man vielleicht nur mit Danni Büchner sprechen wollte, weil der Laden am Ende eine Faneteria 2.0 werden sollte, verschwendeten wir keinen Gedanken. So viel Einfallsreichtum hätten wir den neuen Betreibern zu dem Zeitpunkt nicht zugetraut – *ironie off*.

Die erste Begegnung und das Geheimnis um den Namen des Lokals

Bald darauf trafen wir uns mit Horst Blum. Noch vor Beginn des – wie man rückblickend sagen muss – 1:1 Rückbaus des ehemaligen Iron Diner zur Faneteria, führten wir ein langes Gespräch mit ihm und lernten auch Arno Paffendorf kennen. Ein souverän wirkender Mann, der davon überzeugt war, in ein gutes Projekt zu investieren.
Den Namen des Lokals allerdings wollten sie nicht verraten. Redeten sich immer wieder raus und erzählten was von bestellten und noch nicht gelieferten Webseiten, daher könne man den Namen noch nicht verraten?!?
Auf unseren Einwand, dass dies nicht Tage dauern würde, sondern Minuten, suchten sie nach Ausflüchten und schoben es auf einen Webdesigner… ganz schön schlau die Zwei, der saß ja nicht am Tisch.
Wir würden den Namen aber als erstes erfahren…

Arno und Horst begannen immer wieder zu betonen, wie wichtig ihnen Freundschaft mit allen sei. Mit den Gastronomen in Cala Millor, mit Jenny und… und… und… Daher hätten Sie sich bereits überall vorgestellt. Wir hörten zu, macht man ja so – und überlegten später auf der Fahrt ins Büro, warum man sich bei “allen”, wer auch immer das im Detail ist, vorstellt.

Das konzeptlose Konzept der FanCafeTeria

Stolz stellten die beiden zukünftigen Cala Millor Gastronomen dann Konzept Nummer eins vor. Das “Konzept” beschäftigte uns. Ein wild zusammengewürfelter Haufen Ideen, die nicht nach Fisch und nicht nach Fleisch klangen. Goodbye Deutschland-Protagonisten würden Bilderecken bekommen. Dort könne man sich Fotos ansehen und mittels QR-Code herausfinden, wo man sie auf der Insel finden könne. Da sei man zum Beispiel auch mit Rene Zierl im Gespräch. Oops, der ist ja nun seit Jahren nicht einmal mehr bei Goodbye Deutschland durchs Bild gelaufen und auf der Insel lebt er auch nicht, aber gut: „Nicht unser Laden, nicht unser Konzept…“

Auf die Frage, ob VOX denn drehen würde, wurde ausweichend mit dem „Wechsel der zuständigen Personalie beim Sender“ geantwortet. Horst ginge zwar irgendwie davon aus, genau sicher sei das aber nicht. Wieder einmal was, das nicht sein Lieblingsthema war… Ohne VOX wird es schwer, dachten wir und schwupp, kam der erste Satz in Richtung: „Wir könnten ja mit euch zusammenarbeiten, wenn ihr regelmäßig über uns berichtet, bekommt ihr die Geschichten zuerst und exklusiv. So haben alle was davon.“
Da war es, dieses Wort, was uns seitdem oft und vor allem negativ aufstoßen sollte: “Exklusiv”! Irgendwann haben wir die Bedeutung sogar mal ganz genau gegoogelt – nur für den Fall, dass sich daran etwas geändert haben sollte, in den Jahren, die wir jetzt aus Deutschland weg sind. Man weiß ja nie.

Drei Sätze weiter – und dieses ”Konzept” fanden wir dann im Gegensatz zum vorherigen wirklich genial – war die Idee, in dem Lokal eine Art Hardrock Café für Schlager entstehen zu lassen. Stolz erzählte Horst, dass sogar Jürgen Drews vorbeischauen und eine Gitarre spenden würde. Wow, das war mal eine Hausnummer, dachten wir. So könnte aus dem Laden echt was werden.

Das wollten wir natürlich auch genauer wissen und fragten nach, ob und was denn so geplant sei im Schlagercafé. Künstler, Events? Wenn schon der König von Mallorca an der Wand hängen würde, hatten wir natürlich schon ein gewisses Kopfkino.
Noch bevor allerdings unser Film so richtig ans Laufen kommen sollte, riss er. Horst erklärte, dass man ein offenes Podium plane, an dem jeder teilnehmen könne, der zum Beispiel mal eine CD gemacht habe. Fast – aber auch nur fast – hätten wir uns gegenseitig vors Schienbein getrampelt… Was bitte hatte das jetzt mit der Gitarre von Jürgen Drews oder gar mit Goodbye Deutschland-Protagonisten zu tun?!?
Zahlen wolle man halt nichts, erklärte man uns, daher würde man eben jungen und unbekannten Künstlern 10 bis 15 Minuten lang eine Chance geben, das Publikum für sich zu begeistern. Solange Redezeit hätten die dann nämlich, um sich vorzustellen. Wir dürften das dann streamen und exklusiv berichten. Aha!

Fortsetzung folgt…