Kann ich mein Auto bei dir abstellen? Klar, ich verkaufe es dann!

7 Aug, 2022
Ein Artikel von: Kenny Deppe

Foto (rechts): Privat

Was auf Mallorca so alles passiert, mag man manches Mal nicht glauben. Da werden auch schon mal Autos von Freunden verk(L)auft…

Wir alle haben Sprüche wie „Hüte dich vor Sturm und Wind und Deutschen die im Ausland sind“ schon mal gehört. Und die meisten Auswanderer mussten auf die harte Tour lernen, dass die oft ausgesprochene Warnung „Pass auf, wem du hier vertraust“, doch keine Übertreibung war. Zuletzt wurde ein deutscher Makler in Stuttgart zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Anzahlungen in Höhe von 2,2 Millionen Euro für Immobilien annahm, die überhaupt nicht zum Verkauf standen. Vergangenes Jahr täuschte eine deutsche Millionenbetrügerin gar ihren Tod vor, um einem Gerichtsprozess auf Mallorca zu entgehen.

Dass man auf Mallorca nicht nur beim „großen Geld“ aufpassen sollte, sondern auch bei sogenannten Freundschaftsdiensten, zeigte sich nun erneut an der Geschichte von Alex. Lange Zeit lebte er auf Mallorca, arbeitete unter anderem im Krümels Stadl und war als führender Angestellter des Ballermann 6 Tanzpalast in Paguera sogar bei Goodbye Deutschland zu sehen. Viele Urlauber kennen ihn auch durch seine Touren. Mit seinem roten Cabrio zeigte er ihnen die Insel und schoss ganz besondere Erinnerungsfotos für sie.

Corona, die große Liebe und „Freunde auf Mallorca“

Während der Pandemie zog es Alex zurück in die alte Heimat. Auf Mallorca war nicht mehr viel los. In Deutschland dagegen gab es Arbeit und seine große Liebe wartete dort ebenfalls auf ihn. Sein rotes Cabrio wollte er allerdings auf Mallorca lassen, denn die Touren sollten eines Tages weitergehen. Alex fragte also einen Freund, ob er sein Auto bei ihm lassen könne. Und wie ein echter Freund das so macht, sagte der natürlich ja.

Und da kommen wir wieder zu den Sprüchen, die wir alle schon mal gehört haben. „Pass auf, wem du hier vertraust!“ Alex erzählt uns: „Erst nutzte er das Fahrzeug selbst, bevor es dann verkauft wurde und wieder verkauft wurde. Und das, obwohl es auf mich angemeldet war und ich der rechtmäßige Besitzer bin.“
Dass sein Auto verkauft worden war, hat der „Freund“ sogar mit einer kreativen Geschichte verschleiern wollen. Alex wurde gesagt, „dass mein Fahrzeug beschlagnahmt wurde“. Passend dazu, wurde „eine entsprechende Geschichte erfunden“, so Alex.

Dass sein Auto nicht beschlagnahmt wurde, erfuhr Alex durch Zufall. Ein Freund von ihm machte Urlaub auf Mallorca und sah das – doch recht auffällige – Cabrio durch die Gegend fahren. Natürlich informierte er Alex sofort, der wiederum reagierte: „Ich machte es öffentlich und bat meine Freunde über Facebook um Mithilfe. In nur drei Stunden wurde der Wagen gefunden, sichergestellt und konnte einige Tage später, dank eines Freundes, übergeben werden.“

Glück im Unglück also. Das zurückbekommene Auto steht nun übrigens nicht beim nächsten Freund, sondern ging an Alex Nichte, die auf Mallorca lebt. „Nun darf Jenny mit dem Cabrio spazieren fahren und auch Kathrin und Thommy Mermi-Schmelz waren schon mit ihr im Cabrio auf Tour.“