Verwahrlost Palma? – La Rambla

26 Sep, 2021
Ein Artikel von: Kenny Deppe

Unternehmer beklagten in einem Brief an den Bürgermeister die Verwahrlosung Palmas. Wie sieht es wirklich aus? Heute: La Rambla.

In einem Brief an Palmas Bürgermeister José Hila beschwerten sich Unternehmerverbände darüber, dass Palma de Mallorca immer weiter verwahrlost. Graffiti, Müll und schlechte Gehwege und Straßen werden besonders beklagt. Doch wie schlimm ist es wirklich? Nach dem Mercat de L’Olivar und der Plaza de España, haben wir uns nun die La Rambla in Palma angeschaut.
Die La Rambla ist die kleine Schwester der Las Ramblas in Barcelona. Eine schöne Allee, auf der links und rechts Autos fahren und in der Mitte Fußgänger flanieren, Blumen kaufen und entspannt einen Kaffee trinken können. Palmas Rambla ist allerdings deutlich kleiner und ruhiger, als Barcelonas berühmte Las Ramblas.

Die Straße führt vom Teatre Principal bis zur Vía Roma. Am Anfang und am Ende gibt es ein Parkhaus. Von hier ist man schnell an der Plaza de España, der Plaza Mayor, dem Passeig des Born und der Einkaufsmeile Avinguda de Jaume III. Wer eine Tour durch Palma macht, kommt hier früher oder später zwangsläufig vorbei. Die Bänke unter den Bäumen laden zu einem Päuschen im Halbschatten ein.

Zustand der Wege

Hier gibt es nichts auszusetzen. Der zentrale Teil der La Rambla ist durchweg in einem sehr guten Zustand. Auf der gesamten Strecke haben wir lediglich eine Stelle bemerkt, an der man etwas aussetzen könnte.

Sauberkeit

Auch an der Sauberkeit gibt es nichts zu mäkeln. Gerade an einem Sonntag hätte man vielleicht hier und da Überreste der vergangenen Samstagnacht erwarten können. Tatsächlich lag aber nirgendwo auch nur ein Papier herum.

Graffiti

Hier muss man den Unternehmerverbänden leider recht geben. Sowohl an den Gebäuden links und rechts der La Rambla, als auch an den kleinen Blumen-Verkaufsständen prangen unschöne Schmierereien. Am Ende zur Vía Roma steht gar ein komplett verwahrlostes Haus.

Verlassen, verwahrlost, zugemauert. Man kann sich sehr gut vorstellen, welche geschichte dieses Haus zu erzählen hat. Beim Anblick kommen einem viele Gedanken – nicht jedoch der, hier ein gemütliches Päuschen zu machen.

Auch die kleinen Blumenläden bleiben nicht von Schmierereien verschont.

Links und rechts der Allee, finden sich zahlreiche größere und kleinere Graffiti. Die Straße rein geht es übrigens zum Restaurant Marc Fosh. Marc Fosh ist der erste britische Koch in Spanien, der einen Michelin Stern erhalten hat. Kontraste kann Palma also sehr gut…

Ist die La Rambla nun verwahrlost?

Jain. Wer in der Mitte zwischen den Bäumen entlang schlendert, der bemerkt eher die schönen Seiten dieser Allee. Man stolpert nicht über Müll und muss auch nicht aufpassen, wo man hin tritt. Die Blumengeschäfte sind wunderschön und der Duft von Cafés und frischen Blumen wechselt sich alle paar Meter ab. Schweift der Blick allerdings vom zentralen Teil ab, fragt man sich an der ein oder anderen Stelle schon, in was für einer Gegend man hier eigentlich ist.

Am Ende der La Rambla lauert allerdings ein Ort, der von den Unternehmerverbänden als „regelrechtes Dreckloch“ betitelt wurde: Die Plaza Mayor. Schon aus einiger Entfernung kann man sehen, was einen dort erwartet… Dazu aber mehr im nächsten Artikel.