Die DDR, wiederbelebt auf dem Mond
Philipp Ladage aus Hannover hat ein einzigartiges Projekt ins Leben gerufen, bei dem die DDR als farbenfrohe sozialistische Raumstation im Retrostil neu erstehen lässt. Die DDR erlebt hierdurch eine Art Renaissance, die sie in einem überraschend positiven Licht erscheinen lässt.
Das Projekt von Philipp Ladage trägt den Namen „DDR Mondbasis“. Es umfasst eine Serie von lebhaften und bunten Kurzfilmen, die er regelmäßig auf Plattformen wie YouTube und Instagram veröffentlicht. Diese Videos erreichen schnell Zehntausende von Aufrufen.
In den Filmen wird gezeigt, wie Bürger des einstigen Arbeiter- und Bauernstaates auf dem Mond leben. Sie genießen ihren Muckefuck, beteiligen sich an Fitnessprogrammen unter dem Motto „Medizin nach Noten“ und feiern ausgelassene Tanzabende mit Klaus Kosmonaut, dem DJ der Mondbasis – früher als Schallplattenunterhalter bekannt. Auf diesen Veranstaltungen wird Rotkäppchen-Sekt getrunken, während Spreegurken gereicht werden und die klassischen Geschlechterrollen überdeutlich zutage treten. Es gibt Trabant-Rennen und effiziente Kombinate, während die Genossen der Mondaufsicht alles unter Kontrolle haben.
In einem seiner neuesten Beiträge beschreibt Ladage, wie im Jahr 2025 „Erdenbürger aus der BRD gerettet“ werden und ihren ersten Tag auf dem Mond verbringen. Sie besuchen dabei das „Siegfried-Jähn-Kosmosmuseum“ und erfahren von den beeindruckenden Errungenschaften der DDR im Weltall, untermalt von einer markanten Off-Stimme, die an DDR-Propaganda erinnert. Siegfried Jähn, der erste Deutsche im All und ehemaliger NVA-Generalmajor, sowie die Gymnastiksendung „Medizin nach Noten“, die einst das DDR-Fernsehprogramm eröffnete, sind nur einige der historischen Bezüge, die in den Filmen verarbeitet werden.
Ladage betont, dass sein Projekt nichts mit Ostalgie oder einer Flucht aus der realen Welt zu tun hat. „Es handelt sich um eine fiktive Realität, die vor allem unterhalten soll“, erklärt er. Sein Ziel sei es nicht, die DDR zu verherrlichen oder zu kritisieren, sondern eine alternative Realität zu erschaffen. Die Idee dazu kam ihm und seinem Bruder während seiner Experimente mit künstlicher Intelligenz, mit denen er vor zwei Jahren begann; alle Filme sind vollständig KI-generiert.
„KI ermöglicht es, eine Ästhetik und Erzählweise wiederzubeleben, die aus älteren Produktionen bekannt ist“, sagt Ladage. Er verwendet Tools wie Midjourney für Bilder und ElevenLabs für Stimmen und ist stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten. Der große Zuspruch für die Videos, so vermutet er, rührt daher, dass sie einfach anders sind.
Das echte Leben in der SED-Diktatur war weit entfernt von der Freiheit und oft von absurden und grausamen Zuständen geprägt. Die Deutsche Demokratische Republik ging als Unrechtsstaat in die Geschichte ein. Doch auf der DDR-Mondbasis sieht alles anders aus: Die Darstellung spielt mit dem Bild der zufriedenen Genossinnen und Genossen und entlarvt gleichzeitig die alte Propaganda. Die Menschen lachen und strahlen ständig. „Nicht alles so ernst nehmen, Genosse!“, heißt es auf Ladages Instagram-Account.
Obwohl die DDR nur vier Jahrzehnte bestand, ist sie in der Erinnerung vieler Menschen weiterhin präsent. Dies zeigt sich beispielsweise im Berliner DDR-Museum oder bei der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Auch in der Kunst bleibt die DDR ein Thema, wie die Installation „Die DDR hat’s nie gegeben“ von Anne Arndt zeigt.
Ladages kreative Auseinandersetzung mit der DDR könnte eine der unterhaltsamsten sein. Seine Expedition ins All ist noch lange nicht zu Ende. „Für mich steht das Projekt immer noch am Anfang. Mit dem Fortschritt der Technik eröffnen sich ständig neue Möglichkeiten“, so Ladage. Möglicherweise werden seine Ideen und Darstellungen der DDR-Mondbasis eines Tages sogar Visionäre wie Elon Musk oder Jeff Bezos inspirieren, die von einer Umsiedlung der Menschheit ins All träumen.
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Larissa Vogler ist Kulturjournalistin mit einer Leidenschaft für Filme, Serien und Shows. Sie liebt es, unentdeckte Perlen aufzuspüren und ihre Leser mit neuen Ideen zu begeistern.