Ricarda Lang über Gewichtsverlust: Problematisch und doch empowernd – das Interview!

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Von : Elina Kreuzer

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Ricarda Lang hat in den letzten Jahren bemerkenswert viel Kritik wegen ihres Körperbildes hinnehmen müssen. Nun spricht sie nach einer Gewichtsabnahme in einem Interview über genau dieses Thema. Hier erfahrt ihr, warum dies sowohl problematische als auch ermächtigende Aspekte haben kann.

Ricarda Lang äußert sich in einem Interview mit der Zeit zu ihrem Gewichtsverlust – Ein paradoxes Unterfangen

Die frühere Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, hat Gewicht verloren. Und das nicht zufällig. So oder ähnlich lauten die zahlreichen Schlagzeilen, die seit dem Interview mit der Zeit am Mittwoch, dem 22. Januar, kursieren. Und ich bin mir dessen bewusst – auch dieser Artikel generiert eine weitere Schlagzeile.

Dieser Artikel jedoch setzt einen anderen Schwerpunkt. Hier geht es nicht primär um Ricarda Langs Gewichtsverlust, dessen Umfang oder ob es beabsichtigt war. Denn seien wir ehrlich: Wer je selbst mit Gewichtsproblemen zu kämpfen hatte, würde nicht annehmen, dass dies unbeabsichtigt geschieht. Vielmehr liegt der Fokus dieses Meinungsartikels darauf, was am Interview problematisch – und was gleichzeitig ermächtigend ist. Beides ist aus meiner Sicht der Fall, und ich werde erklären, warum.

Ricarda Lang: Warum es problematisch ist, dass man so viel über ihren Gewichtsverlust spricht

Zunächst: Ob Ricarda Lang Gewicht verloren hat, ist mir persönlich gleichgültig. Denn es geht uns nichts an. So offen und emotional das Interview auch war, es ärgert mich dennoch. Es ist stets problematisch, wenn Menschen auf ihren Körper reduziert werden. Das passiert bei Politiker:innen ständig. Nur weil sie öffentliche Figuren sind, heißt das nicht, dass jemand das Recht hat, ihren Körper zum Thema zu machen. Besonders jetzt, kurz vor den Wahlen, sollten wichtiger erscheinende Themen im Vordergrund stehen, nicht der Körper einer Politikerin.

Das Reduzieren von Politiker:innen auf ihren Körper geschieht bei Männern genauso wie bei Frauen. In beiden Fällen finde ich es unangemessen. Da Frauen in der Politik zudem unterrepräsentiert sind, macht es die Situation noch bedauerlicher. Es ist schade, dass das Interview nur auf den Gewichtsverlust einer Politikerin fokussierte, während die Welt mit so vielen anderen großen Problemen konfrontiert ist.

Trotz der problematischen Umstände, die möglicherweise dazu führten, dass Ricarda Lang überhaupt eingeladen wurde, weil sie Gewicht verloren hat, ist das, was sie im Interview sagt, ungemein ermächtigend.

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Ricarda Lang als Vorbild für Body Positivity

Es erfordert viel Mut, so offen über ein so intimes und sensibles Thema zu sprechen. Im Interview mit der Zeit sagt Ricarda Lang selbst: “Meine Präsenz als junge, dicke Frau zog viel Spott nach sich.” Sich nach Jahren des Bodyshamings zu trauen, öffentlich über ihr Gewicht und ihren Körper zu sprechen, zeugt von großer Stärke, zumal sie dies nicht tun müsste.

Eine YouGov-Studie zeigt, dass ein Viertel der Deutschen bereits wegen ihres Körpers beleidigt wurde. Ricarda Lang gehört dazu und teilt im Interview ihre Erfahrungen mit Bodyshaming, die sie eher davon abhielten, auf ihre Gesundheit zu achten. “Ich glaube, dass die feindselige Haltung unserer Gesellschaft gegenüber dicken Menschen das Problem Übergewicht noch verschärft”, so Ricarda Lang. Obwohl sie im Gespräch reflektiert, nicht mehr die “dicke junge Frau” zu sein, die sie einmal war, setzt sie ein starkes Zeichen für Body Positivity.

Warum das Interview über ihren Gewichtsverlust paradox ist

“Wenn es ein bisschen normaler wäre, Körper anderer nicht zu kommentieren und sich nicht einzumischen, würden sich mehr Menschen mit Gesundheitsthemen auseinandersetzen, denke ich”, erklärt Ricarda Lang im Interview.

Mit ihren Aussagen tritt sie öffentlich für all jene ein, die bereits Bodyshaming erfahren haben. Dass sie diese Plattform nutzt, um darauf aufmerksam zu machen, ist zwar in sich paradox, aber auch eine kluge Herangehensweise.

Vielleicht ist das der Grund, warum ich so zwiegespalten auf dieses Interview blicke. Die Ausgangssituation, dass sie für diese Schlagzeilen auf ihren Körper reduziert wird, ist problematisch. Die Botschaft, die sie vertritt, und für die Ricarda Lang steht, ist jedoch umso stärker.

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