Glitzer verändert alles: Entdecken Sie die magische Wirkung!

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Von : Larissa Vogler

Wo Glitzer verteilt wird, verändern sich die Dinge

Die Magie des Glitzers und seine Wirkung

In der Kulturgeschichte hat Glitzer eine bedeutende Rolle gespielt – von neandertalischen Experimenten mit Glimmer bis hin zu glänzenden Popstars. Das MK&G in Hamburg widmet diesem Phänomen eine umfassende Ausstellung.

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In einer farbenfrohen Glitzerpfeffermühle, die ursprünglich für eine bedrückte Freundin gebastelt wurde, verbergen sich Geschichten von Trost und Freude. Diese Pfeffermühle ist nun Teil der „Glitzer“-Ausstellung im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe (MK&G), zusammen mit weiteren rund hundert Objekten, die auf einen öffentlichen Aufruf hin eingereicht wurden. Jedes Stück wird durch kleine Anekdoten auf Holztafeln ergänzt.

„Glitzer berührt viele Menschen und macht Momente unvergesslich“, erklärt Nina Lucia Groß, die zusammen mit Julia Meer die Ausstellung konzipiert hat. Sie erkunden den facettenreichen Stoff Glitzer aus unterschiedlichen Perspektiven. Zu sehen gibt es unter anderem Christbaumkugeln, Einhörner, Panini-Bilder und Schuhe. Sogar ein Mensa-Tablett der Universität Hamburg, das mit Glitzersprenkeln verziert ist, gehört dazu.

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Glitzer ist ein Symbol für Sichtbarkeit und Veränderung. Wo er auftaucht, wird alles spielerischer und auffälliger. Protestierende nutzen diese Eigenschaften, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Im MKG werden künstlerische und dokumentarische Videoarbeiten gezeigt, die die Aktivisten der feministischen Bewegung „Marea Verde“ in Lateinamerika porträtieren. Diese kämpfen gegen Abtreibungsverbote und für mehr Selbstbestimmung. Die US-Künstlerin Hannah Altman setzt rotes Glitzerpuder als Zeichen gegen den Perfektionswahn ein, während sich das nicht binäre Model Pansy St. Battie stolz und glamourös in einem glitzernden Rollstuhl präsentiert.

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Glitzer hilft marginalisierten Gruppen, Aufmerksamkeit zu erlangen und Botschaften zu verstärken. Auf der Bühne wird der schimmernde Stoff seit jeher eingesetzt, um Transformationen zu bewirken, so Julia Meer. Beispiele hierfür sind die extravaganten Perücken, die Karl Gadzali und Mohamad Barakat-Götz für Dragqueens in Hamburg gestalten; auch eine der auffälligen Perücken von Olivia Jones ist ausgestellt. Daneben findet sich ein Kostüm von Tokio-Hotel-Leadsänger Bill Kaulitz und ein von einem Taylor-Swift-Fan selbst mit Pailletten verziertes Konzertoutfit.

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Die Hamburger Künstlerin Jenny Schäfer widmet sich in ihrer Arbeit dem Verhältnis junger Menschen zu allem, was glitzert, und hat dafür ein Teenager-Zimmer im Museum eingerichtet. Dieses ist rosa, überladen mit Fotos, Stickern, Postern, Zeitschriften, Plüschtieren, Schminke und Kitsch – ein glitzerndes Sammelsurium. Gegenüber befindet sich die Fotoserie „Glitterboy“ von 2017, aufgenommen von dem damals 20-jährigen amerikanischen Fotografen Quil Lemons, die junge, schwarze Männer mit Glitzer-Make-up zeigt und stereotype Männlichkeitsbilder herausfordert.

Glitzer ist oft ein Karrieresprungbrett, wie Lemons’ Werdegang zeigt“, erklärt Kuratorin Meer.

Das Material Glitzer, das in der Ausstellung facettenreich und divers präsentiert wird, bleibt ein Mysterium. „Was ist Glitzer eigentlich? Wir geben darauf keine abschließende Antwort“, sagt Nina Lucia Groß. Besucher können im „Glitter-Craft“-Raum selbst mit Glitzer experimentieren, inspiriert von Videos internationaler DIY-Künstler.

Wer sich kulturhistorisch mit Glitzer auseinandersetzen möchte, findet eine Zeitleiste, die bis 50.000 vor Christus zurückreicht: Damals mischten Neandertaler Pigmente mit Glitzer-Mineralien zur Herstellung von Schminke. Jahrtausende später nutzte die Pharaonin Kleopatra die zermahlenen Flügel schimmernder Käfer für denselben Zweck.

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Obwohl Leonardo da Vinci bereits im 15. Jahrhundert eine Paillettenmaschine erfand, entstand das, was wir heute unter Glitzer verstehen, erst 1934 in New Jersey. Der aus Deutschland emigrierte Unternehmer Henry Frank Ruschmann erfand dort die „Metallic Jewels“ aus metallisiertem Zellulose-Acetat und polierter Aluminiumfolie. Ruschmann entwickelte auch die effiziente sechseckige Form dieser Partikel.

Mit dem EU-Mikroplastikverbot 2023, das herkömmlichen Glitzer betrifft, wurden schnell biologisch abbaubare Alternativen entwickelt. Glitzer bleibt ein wichtiger Stimmungsaufheller, weshalb das MKG auch ein „Glitzer-FanTicket“, eine Art Dauerkarte, anbietet – für alle, die regelmäßig etwas Feenstaub benötigen.

„Glitzer“, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, bis 25. Oktober

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